Sendenhorts bescheuerter Punktgewinn

von Kevin Michaelis

(15.01.17) In einem dramatischen Handballspiel zeigten die SG Sendenhorst und der Kontrahent vom TV Isselhorst vor rund 300 Zuschauer alles, was der Sport nur bieten kann. Am Ende trennten sich beide Mannschaften 26:26 (13:16) unentschieden. Für Sendenhorst sicherlich etwas glücklich, aber das war Trainer Andreas Schwartz völlig egal: „Meine Mannschaft hat trotz der vielen Rückstände den Kopf nicht hängen gelassen und Charakter bewiesen.“

Denn schon von Anfang an untermauerte der Gast und Favorit aus Isselhorst, wieso er zu Recht zu den Top drei der Liga gehört. Nach nur acht gespielten Minuten lag Sendenhorst bereits mit 1:6 hinten. Langsames umschalten nach Offensivaktion und kaum Zugriff in der Defensive waren nur zwei von vielen Gründen für die Isselhorster Dominanz. Auch die direkte Manndeckung von Isselhorst Top-Torschützen Benjamin Zöller auf Höhe der Mittellinie brachte zunächst wenig Wirkung.

Nach dem Stand von 5:11 und einem Time-Out kamen die Hausherren das erste Mal so richtig ins Spiel und verkürzten vor allem durch den Linksaußen spielenden Jens Hunkemöller, der fünf seiner sieben Treffer in Halbzeit eins markierte, auf 11:12. Das Ergebnis währte aber nicht lange auf Augenhöhe, dennoch ging Sendenhorst mit einem nicht aussichtslosen 13:16-Rückstand in die Pause.

Den Schneid abgekauft

In der zweiten Halbzeit hielt sich der Rückstand für Sendenhorst zunächst weiter in Grenzen. Die Einwechselung von SGS-Kreisläufer Thomas Cervenka machte sich allerdings direkt bemerkbar. Cervenka steuerte wichtige vier Tore seiner Mannschaft bei. Auch die Abwehr agierte nun konsequenter und die vorgenommenen Umstellungen durch Schwartz wirkten sich positiv aus. Nur zehn Gegentore im zweiten Durchgang waren auch Lohn der starken Torhüterleistung von Henning Schöne, der im gesamten Spiel sogar 21 Bälle hielt.

Nun hatte Isselhorst auch kaum noch Mittel durch die hohe Manndeckung gegen Zöller, die Angriffe erfolgreich zu Ende zu spielen. Das Isselhorst mehr und mehr aus dem Konzept geriet, spielte der SGS in die Karten. Die Heimmannschaft hatte die eigene mentale Stärke wiedergefunden und laut Schwartz „nun richtig Bock, Isselhorst zu ärgern.“ Fünf Minuten vor der Schlusssirene lag Sendenhorst noch mit 22:26 zurück. Es folgte erst eine und wenig später eine weitere Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Isselhorst. Sendenhorst nutze die Gelegenheit prompt und verkürzte den Spielstand Tor für Tor. 44 Sekunden vor dem Ende gelang Sendenhorsts Simon Paul Haake, gleichzeitig bester Werfer mit acht Toren, mit seinem fünften verwandelten 7-Meter der entscheidenden Treffer zum lange nicht für möglich gehaltenen 26:26-Ausgleich.

Schwartz erklärte die Aufholjagd seiner Jungs nach dem Spiel wie folgt: „Meine Spieler hatten am Ende einfach die entscheidenden Körner mehr auf dem Parkett. Das war bei Isselhorst nicht so, da hat sich der Trainerkollege ein bisschen verzockt.“

SG Sendenhorst - TV Isselhorst     26:26 (13:16)
SGS: Schöne, Cooper – Haake (8), Je.Hunkemöller (7), Cervenka (5), Mat.Kleikamp (5), Jö.Hunkemöller, Mönig (je 1), Feldmann, Kraubs, Suntrup, Schmitz, Mar.Kleikamp