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Pure Erfahrung


Von Nicolas Hendricks

(aus der Ausgabe vom 17. NovemberSchon der Name des Klubs bietet unzählige Möglichkeiten einer Überschrift: „Adler im Höhenflug“, „Adler greifen ihre Beute“ oder „Adler im Aufwind“. All diese Slogans würden diesmal passen, um die  Situation beim Bezirksliga-Aufsteiger treffend zu beschreiben.

Denn durch einen 35:32-Überraschungserfolg bei Eintracht Hiltrup ist die Mannschaft, die einmal pro Woche in der Hans-Böckler-Schule trainiert und weder eine echte Heimat noch eigene Jugendarbeit besitzt, in der Bezirksliga obenauf.

„Wir hatten uns in Hiltrup schon etwas ausgerechnet, haben uns nicht als krasser Außenseiter gesehen. Bei uns kommt es eigentlich immer darauf an, wer beim Spiel sein kann. Wenn fast alle da sind, haben wir eine richtig gute Truppe“, erklärte Jan Arbogast nach dem Coup in Hiltrup. Arbogast ist eine Art Medienbeauftragter beim SVA. Nachdem Thorsten Korfsmeier aus unterschiedlichen Gründen sein Amt als Trainer im Sommer zur Verfügung stellte und der Verein, der lediglich 150 Mitglieder zählt, keinen Nachfolger fand, organisiert sich die Truppe selbst. Egal ob Medienbeauftragter, Trikot- oder Bierwart. Jeder im Team hat seine Aufgabe.

Aufgabenteilung 

Beispiel Training: Hier plant Jonathan Repple jeden Mittwoch die Einheit und sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft. Am Wochenende übernehmen dann Conrad Klöcker und Bernd Früchel das Coaching bei den Spielen – wobei beide auch noch selbst auf der Platte stehen. „Eigentlich klappt das ganz gut“, sagt Früchel, „nur wenn’s mal eng wird, dann herrscht auch schon mal Chaos.“ Umso erstaunlicher: In Hiltrup wurde es nach dem Treffer zum 32:34 von Hiltrups Marvin Israel noch einmal eng und spannend – bis der Ex-Kinderhauser Markus Langkamp drei Minuten vor dem Ende die Begegnung mit seinem sechsten Treffer zugunsten der Adler vorentschied. 

Garant für den Sieg war jedoch vor allem einer: Ruben Weltmann. Er ist der einzige Jungspund im Team, rennt auf Linksaußen die Linie rauf und runter und traf in Hiltrup ganze zehn Mal. Weltmann war ein absoluter Glücksgriff der Adler, denn der pfeilschnelle Rechtshänder spielte zuvor für den ASV Senden in der A-Jugend-Bundesliga. Die meisten anderen Adler-Akteure sind, höflich ausgedrückt, extrem erfahren. Kreisläufer Matthias Treude ist zwar auch erst Mitte 20, kommt aber aus der Zweitliga-Schmiede des TuS Ferndorf und spielte einst regelmäßig in der Verbandsliga-Reserve des TuS.

Auch Ex-Trainer Korfsmeier greift hin und wieder noch zum Ball und verfügt aus früherer Zeit über Regionalliga-Erfahrung. Der mittlerweile 55-jährige Früchel durchläuft momentan seine 48. Handballsaison und war früher auf Rechtsaußen Flügelflitzer beim TuS Altenhagen-Heepen in der Oberliga. „Unser Ziel ist es, Spaß zu haben“, sagt Früchel, fügt jedoch an: „Die Bezirksliga-Qualifikation ist für uns vor allem deshalb ein Thema, weil sonst die Zweite aus der Kreisliga zwangsabsteigen müsste. Das wollen wir verhindern.“ Wenn Früchel und die anderen alten Hasen so weitermachen wie zuletzt, dann ist ein Platz unter den ersten Sechs ganz sicher machbar.

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