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Frauen-Bezirksliga 6

Doppelpass: „Irgendwann kannst du es nicht mehr steuern!“


Von Lutz Hackmann

(07.03.12) Staunen bis Ungläubigkeit bei der Konkurrenz, Ratlosigkeit beim Spitzenreiter – das 0:7 von Union Wessum als Tabellenführer beim Verfolger Fortuna Gronau am vergangenen Sonntag in der Frauen-Bezirksliga 6 ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil der Liga-Primus bis dato ohne einen einzigen Punktverlust durch die zwölf Saisonspiele marschiert ist und klar auf Aufstiegskurs lag. Nun sind die Fortunen bis auf einen Punkt dran an Union. Heimspiel-online.de fragte bei Wessum-Coach Ulrich Kramer nach.


Heimspiel-online: Herr Kramer, was war da los am Sonntag mit Union?

Kramer: Ich kann es auch mit dem Abstand von 48 Stunden nicht sagen. Sicher, wir hatten insgesamt kaum eine ernst zu nehmende Vorbereitung. Aber das würde vielleicht ein 0:3 erklären, jedoch nicht ein 0:7. Mir fehlen eigentlich immer noch die Worte…


Heimspiel-online: Was hat der Mannschaft in Gronau gefehlt?

Kramer: Grundsätzlich war es so, dass die Spielerinnen durch die Bank Bammel hatten vor diesem Spiel. Wir haben von Beginn an ängstlich gespielt und nur versucht, die Bälle loszuwerden. Als kurz nach der Pause dann das 0:3 fiel, war das Thema durch.


Heimspiel-online: Woher kam die Angst bei einer Mannschaft, die bisher alle Liga-Spiele gewonnen hat?

Kramer: Ich kann es mir nicht erklären. Vor der Partie habe ich zu den Spielerinnen gesagt: Wir haben nichts zu verlieren! Selbst wenn Fortuna gewinnt, sind wir immer noch Spitzenreiter! Was da bei meiner Elf los war, erschließt sich mir nicht.


Heimspiel-online: Es sieht fast so aus, als hätte sich Union kampflos ins Debakel gefügt…

Kramer: Nun, bis zum 0:1 haben wir eigentlich gut dagegengehalten. Gronau war von Beginn an besser, aber bis dahin haben wir die Sache trotzdem recht gut gemacht. Ich würde sogar sagen: Bis zur Pause ging´s. Wir haben uns in der Kabine vorgenommen, jetzt richtig Dampf zu machen. Dann kam aber ziemlich schnell das 0:3, danach sind wir eingebrochen. Ich habe noch versucht, mit Wechseln zu regulieren, aber da bist du draußen irgendwann machtlos, da kannst du dann nichts mehr steuern.


Heimspiel-online: Wie ist die Mannschaft mit dem 0:7 umgegangen?

Kramer: Nach dem Spiel waren alle richtig fertig. Da macht es auch keinen Sinn, direkt in der Kabine draufzuhauen, den Finger in die Wunde zu legen. Ich habe eine kurze Ansprache gehalten. In den nächsten Tagen wird es darum gehen, die Mannschaft wieder aufzurichten. Schließlich haben wir alles noch selbst in der Hand. Am nächsten Sonntag steht Ems Westbevern auf dem Programm. Da müssen wir wieder zu dem Fußball zurückfinden, den wir in den ersten zwölf Spielen geboten haben. Wir müssen da ganz anders auftreten als in Gronau, über den Kampf kommen und einfach mutiger sein!



Heimspiel-Stellenmarkt

    Kreisliga A Münsterland

    Pl. MannschaftSp. TorePkt.
    1    SV Ibbenbüren 30    107:29 79  
    2    Germ. Hauenhorst 30    80:24 78  
    3    BW Aasee 28    77:19 71  
    4    1. FC Nordwalde 30    87:26 67  
    5    SG Sendenhorst 30    75:25 67  

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