Bertelsbeck von Rorup gekündigt: „Lächerlich und enttäuschend!“

Von Lutz Hackmann

(09.05.12) Nach fast sechs Jahren hat das Kapitel André Bertelsbeck beim SV Brukteria Rorup ein abruptes Ende gefunden. Der Klub- und Abteilungsvorstand stellte dem Spielertrainer des Kreisliga-A-Dritten mit sofortiger Wirkung den Stuhl vor die Tür. Eine Trennung, die nicht ohne Misstöne über die Bühne geht, denn die Floskel „in beiderseitigem Einvernehmen“ taucht in der Causa Bertelsbeck nicht auf.

„Es gab in letzter Zeit eine Reihe von Dissonanzen“, begründet Burkterias Klubchef Josef Mevenkamp den Schritt, den er als „Ziehen der Reißleine“, umschreibt. „Es war besser für beide Seiten, jetzt den Schnitt zu machen“, so Rorups 1. Vorsitzender. Dies sei nicht als Vorwurf an der Trainingsarbeit des ehemaligen Regionalliga-Akteurs von Preußen Münster zu verstehen, betonte Mevenkamp gegenüber Heimspiel-online. „Sechs Jahre sind eine lange Zeit, wir wollen jetzt etwas anderes machen“, so Mevenkamp weiter. Für die kommende Saison hat sich die Brukteria bereits die Dienste des jetzigen Jugendtrainers der TSG Dülmen, Heiner Nolte, gesichert. Zu exakt jenem Klub wird sich André Bertelsbeck im Sommer verändern. Bertelsbecks Co- und Torwarttrainer Björn Visarius, ebenfalls seit sechs Jahren in Rorup tätig, warf bei Bekanntwerden der Bertelsbeck-Demission aus eigenem Antrieb das Handtuch, er wird – auch das war schon länger klar – Bertelsbeck nach Dülmen folgen. Als Interimstrainer wird Spieler und Brukteria-Urgestein Stefan Brocks einspringen, Nolte soll – je nach Zeitvakanzen – bei einigen der sechs verbleibenden Spiele an der Linie stehen.

Kündigung per Telefon

Für André Bertelsbeck ist die Küdigung ein Schlag ins Kontor. „Das Ganze ist absolut lächerlich und enttäuschend“, wetterte Bertelsbeck, der von der Klubentscheidung am Montagabend von Sportleiter Berni Langener per Telefon informiert worden war. „Jeder weiß, dass die Brukteria ein ganz besonderer Verein für mich ist“, so der ehemalige Regionalliga-Spieler, der in seinem Heimatort Rorup bei diesem Klub das Fußball-ABC lernte. „Ich habe gehofft, dass wir die Saison vernünftig zu Ende spielen können. Die Gründe sind lachhaft, die Art und Weise meiner Entlassung enttäuschend“, findet Bertelsbeck.

Während Mevenkamp keine speziellen Gründe für die Demission angeben mochte und betonte, man wolle „keine schmutzige Wäsche waschen“, wurde Bertelsbeck konkret: „Insbesondere der Vorwurf, der mir gemacht wird, ich hätte Spieler abgeworben, stimmt nicht, und ich wehre mich vehement dagegen!“ Zwar wechselt in der Tat Brukterias Christian Siegburg zum künftigen Bertelsbeck-Klub TSG Dülmen, doch spielte Siegburg auch in der Jugend lange für die TSG und wird dort als Rückkehrer empfangen. „Der ist ein Ur-TSG-ler und wollte nach Dülmen schon lange bevor klar wurde, dass ich dort Trainer werde“, echauffiert sich Bertelsbeck, der klar macht: „Ansonsten habe ich mit keinem einzigen Roruper Spieler wegen eines Wechsels zur TSG gesprochen!“ Siegburg wird im Übrigen auch nicht mehr für die Brukterier spielen. Auch er wurde suspendiert.