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Kuriose Eintracht: Ein 11:0 und zwei Wechsel in der ersten Minute


Von Lutz Hackmann

(22.05.12) Ein in mehreren Beziehungen bemerkenswertes Match absolvierte am Sonntag die Reserve des Landesligisten DJK Eintracht Coesfeld in der Kreisliga B: Zum einen ist das Endergebnis von 11:0 gegen hoffnungslos unterlegene Schwarz-Weiße aus der Beerlage nicht alltäglich. Ebenso wenig wie für zwei der Torschützen, denn André Wellermann (vier Treffer) und Sebastian Scheinig (drei) langten ordentlich zu. Und dann war es ja das fünftletzte Spiel der beiden Kontrahenten, was dadurch an Bedeutung gewinnt, weil es ja seit dem 1. Juli 2011 auch noch den Paragrafen 11, Absatz 5 in der Spielordnung des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) gibt. Darin geht es um die künftigen Einsatzberechtigungen von Akteuren in unteren Mannschaften. Und hier nutzten die Coesfelder den legitimen Rahmen weidlich aus.

Frank Oelmann, DJK-Trainer und ohnehin schon mit einer aufstiegsfähigen Mannschaft gesegnet, begrüßte gleich neun Akteure aus dem Landesliga-Stamm vom Olli Glaser, fünf von ihnen standen  eine Dreiviertelstunde nach Spielschluss der DJK II auf dem Spielberichtsbogen der Landesligatruppe, nämlich Jan-Simon Wilmer, Mario Worms, Tobias Hüwe, Marius Borgert und Jonas Berding. Besonders interessant: Worms und Hüwe wechselte Oelmann aus, als sie gerade einmal 60 Sekunden auf dem Platz waren. Dieses Duo, als auch die drei anderen, sind für die DJK II nun für die letzten vier Partien und eine mögliche Relegation (nach der es bei der Eintracht ja aussieht) einsatzberechtigt. Dazu kommen natürlich auch die beiden Mehrfach-Torschützen Wellermann und Scheinig – die Coesfelder dürfen dem Rest der Saison entspannt entgegensehen. Oelmann durfte sich sogar den Luxus gönnen, seinem Torjäger Thomas Althoff fürs Beerlage-Spiel frei zu geben.

"Jeder nutzt den Paragrafen aus"

„Wenn die Regularien das her geben, warum sollen wir davon nicht Gebrauch machen“, findet Oelmann, „auch das mit den Auswechselungen ist mit Oliver Glaser natürlich abgesprochen, das haben wir gemeinsam bewusst so getragen. Jeder Klub nutzt diesen Paragrafen doch aus, so gut es geht. Und da habe ich Sonntag natürlich eine wahnsinnige Truppe auf dem Platz gehabt“, frohlockte der Coach des Tabellenzweiten. So konnte Oelmann auch Sebastian Scheinig – eigentlich auf der Sechs zuhause – in den Sturm stellen. Mit großem Erfolg agierte dieser mit Wellermann vorne drin, „das sind zwei Spieler, die für uns eigentlich zu gut sind, aber bei denen es für die  Landesligamannschaft noch nicht ganz reicht“, so Oelmann.

Wegen der First-Minute-Wechsel und der Herausnahme von Marius Borgert zum zweiten Durchgang, war das Wechselkontingent von Oelmann in der 46. Minute erschöpft. Was zu einer weiteren bemerkenswerten Szene führte: Der Coach winkte in der 75. Minute den leicht angeschlagenen Bastian Domeier vom Platz, um kein Risiko einer schwereren Verletzung einzugehen. „Ich hab gesagt: Marius, komm runter, wir führen 7:0“, berichtete Oelmann. Seine Mannschaft konnte mit dem Mehr an Raum offenbar gut etwas anfangen: Seit der 48. Minute hatte die Eintracht nicht mehr getroffen, aber zwischen der 76. und 90. Minute gelangen den Kreiststädtern noch vier weitere Treffer in Unterzahl. Auch das kommt ja nicht häufig vor…

DJK Eintracht Coesfeld II – SW Beerlage     11:0 (6:0)
Tore Eintracht: Wellermann (4),
Scheinig (3), Terlau (1),
Borgert (1), J. Berding (1),
Sander (1)



Heimspiel-Stellenmarkt

    Kreisliga A Münsterland

    Pl. MannschaftSp. TorePkt.
    1    SV Ibbenbüren 30    107:29 79  
    2    Germ. Hauenhorst 30    80:24 78  
    3    BW Aasee 28    77:19 71  
    4    1. FC Nordwalde 30    87:26 67  
    5    SG Sendenhorst 30    75:25 67  

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