Adlers Damen gehen ihren Weg – Trostpflaster des Klubs

Von Lutz Hackmann

(11.06.13) Schon im letzten Jahr schnupperten die Frauen von Adler Buldern phasenweise am Aufstieg, verloren dann aber das Entscheidungsspiel um den Einzug in die Bezirksliga gegen den ASC Schöppingen knapp mit 0:1. Jetzt aber haben die Spielerinnen von Trainer Franz Wilms den Sprung geschafft: Mit dem 5:0 beim SV Heek feierten die Adler am Sonntag ihr Meisterstück.

Zwei Mannschaften waren es, die die Frauen-Kreisliga A Coesfeld in der Saison 2012/13 dominierten: Die Bulderner und der FC Vreden, schon in der Vorsaison direkt hinter den Adlern platziert. Nur zwei Zähler hatte die Elf aus Dülmen heuer die Nase vorn, doch dass die Bulderaner Damen ein verdienter Meister sind, das belegt auch die Tatsache, dass das Wilms-Ensemble ungeschlagen durch die Serie marschierte.

„Wahre Big Points“

Was ließ das Pendel am Ende zu Gunsten der Adler ausschlagen? „Wir haben unseren härtesten Widersacher FC Vreden in beiden Begegnungen geschlagen. Das waren wahre Big Points“, macht Wilms eine der Ursachen aus. Und natürlich half den Buldernern auch die Abmeldung der Bezirksliga-Damen des Ortsrivalen TSG Dülmen im Winter ein Stück. Gleich sieben TSG-Akteurinnen meldeten sich bei Adler an, drei davon avancierten zu Stammspielerinnen. So konnte Wilms die Abgänge von Kapitänin Nathalie Krügel (nach Südafrika) und Frauke Brambrink (zum Bezirksligisten und Nachbarn GW Hausdülmen) bestens kompensieren. „Wir sind stolz, dass so viele TSG-Spielerinnen zu uns gekommen sind“, gesteht Wilms, „schließlich waren da auch einige höherklassige Vereine aus der Umgebung interessiert.“

Überragende Abwehr

Ein weiteres Pfund, mit dem die Adler sportlich wuchern konnten: Lediglich acht Gegentreffer in 21 Partien stehen zu Buche, bei 69 eigenen Treffern war der Aufstieg fast die logische Konsequenz.  Während den Abwehrverbund die 26-jährige Libera Nora Mönning zusammenhielt (und auf eine Serie von 750 Minuten ohne Gegentor zurückschauen kann), waren vorne Sabrina Sauff und Michelle Gabriel mit jeweils 15 Einschüssen wichtige Korsettstangen des Bulderaner Ensembles. Wilms ist stolz: „Wir waren immer die Gejagten und mussten jedes Spiel gewinnen, auch das letzte. Wie die Mädels mit dem Druck umgegangen sind, war spitze!“ Was auch am Fitnesstraining von Marcel Hesker lag, denn in der letzten Viertelstunde langten die Adler satte 17 Mal zu.

Kein Nebenprodukt mehr

Die Adler-Damen mauserten sich in dieser Saison so langsam vom Nebenprodukt zum echten Bestandteil des Vereins. Sicherlich auch, weil es nach erfolgreichen Jahren heuer im Männer-Bereich für Adler nichts zu lachen gab. Die Erste stieg vor wenigen Tagen aus der Bezirksliga ab, und ob sich die Reserve in der A-Liga halten kann, wird erst eine Entscheidungsrunde weisen. So wurden die Damen sozusagen das personifizierte Trostpflaster des Klubs von der Gewerbestraße. Und bekamen die Resonanz beim Saisonfinale zu spüren: 150 Bulderner Fans waren nach Heek mitgereist, und auch die Klubführung war vertreten.

„Bärenstarke Truppe!“

Für Wilms und seine Elevinnen ein Zeichen der Wertschätzung, und da macht es dann gleich doppelt Spaß. Nun gehen die Adler in den Steigflug, wollen 2013/14 in der Bezirksliga angreifen, und nicht bloß um den blanken Klassenerhalt kämpfen. „Mit Lioba Sempf, Steffi Cordesmeier, Laura Brake, Nora Mönning, Sabrina Sauff, Michelle Gabriel und den anderen haben wir auch für die Bezirksliga eine bärenstarke Truppe zusammen“, ist sich Wilms sicher. Und daher ist die Spielersuche nicht die allererste Pflicht für den erfahrenen Coach.