Hiltrup parkt erfolgreich vorm SCN-Gehäuse

Von Fabian Renger

(03.04.16) Parkplätze suchen in Münster, ja, das ist nicht gerade die leichteste Disziplin. Davon kann Volker Blaszyk ein Liedchen singen. Als ich ihn anrufen möchte, um über die Niederlage seiner Truppe bei der Reserve des TuS Hiltrup zu sprechen, da ist er auf der Suche nach einem Parkplatz. Das dauerte ein wenig. Genauso ärgerlich wie die Parkplatz-Suche ist auch der Nachmittag seiner Mannschaft verlaufen. Die Partie, das gab er ehrlicherweise zu, endete verdientermaßen ohne Punktgewinn für seine Elf. Doch die Umstände der 2:3 (0:1)-Pleite seiner Elf "waren echt dämlich".

Hiltrup parkte regelrecht vorm Gäste-Gehäuse. "Wir hätten das eigentlich 8:2 oder 10:2 gewinnen müssen", war Hiltrups Seitenlinien-Boss Sven Kleine-Wilke nicht gerade gut gelaunt über die Chancenauswertung seiner Elf. Blaszyk blies ins gleiche Horn:"Die haben reihenweise Dinger versiebt, mal hat unser Schnapper super gehalten, mal haben die die unglücklich vergeben." 

"Hätten 8:2 oder 10:2 gewinnen müssen"

Mehr Glück hatten da seine Jungs. Nach acht Minuten landete Patrick Goecke den ersten Coup. Kerem-Selim Kacar legte ab auf Cedric Eisfeldt, der spielte uneigennützig ab auf Goecke, der bloß noch einschieben brauchte. "Da hatten wir den Kopf gut oben!", zeigte Blaszyk mit dem Daumen nach oben. Der weitere Spielverlauf ging dann so: "In den ersten 20 Minuten hatten wir viel Ball, dann hatten wir eine Katastrophen-Viertelstunde, dann gings wieder, nach der Pause war's wieder katastrophal!"

Besonders vorm Pausentee hatten die Hiltruper quasi im Minutentakt beste Gelegenheiten - ohne Torerfolg. "Da hätten wir alleine drei bis fünf machen müssen", meinte Kleine-Wilke. Im zweiten Abschnitt waren seine Jungs weiter klar tonangebend. Nils Theising glich dann kurz nach Wiederanpfiff auch wenig überraschend aus (52.). Doch die Freude sollte nicht lange währen, denn Cedric Eisfeldt netzte nach 67 Minuten zur erneuten Gäste-Führung ein. Julius Rauenschweder spielte Romano Severin an, der blank im Zentrum nochmal auf den Torschützen ablegte. "Danach haben wir endgültig den Faden verloren", so Blaszyk.

Spiel gekippt am Schluss

Durch ein "Zufallsprodukt" (Blaszyk) infolge eines Pressschlags markierte Niklas Thewes den 2:2-Treffer (84.). Und es kam noch dicker für die Gäste: Denn wiederum Thewes besorgte die erlösende, wenngleich sehr, sehr glückliche Führung für die Hausherren. Ein kapitaler Schnitzer in Nienberges Aufbauspiel war dem vorausgegangen. Kleine Wilke war's dann auch egal, wie das Ganze zustande gekommen ist, sondern er freute sich eher darüber, dass es so kam:"Es war schön, dass wir so nochmal zurückgekommen sind!" Blaszyk gab dann auch offen und ehrlich zu:"Ich verliere lieber einmal verdient so unglücklich, als wenn ich die bessere Mannschaft bin." Parkplatz suchen wäre vermutlich trotzdem nicht die schönere Alternative gewesen.

TuS Hiltrup II - SC Nienberge 3:2 (0:1)
0:1 Goecke (8.), 1:1 Theising (52.)
1:2 Eisfeld (67.), 2:2 Thewes (84.)
3:2 Thewes (87.)