Irgendwann fällt das Ding schon rein

von Alex Piccin

(04.12.16) Klingt wie ein Nienberger Mantra. Es kann manchmal so einfach sein beim Kick gegen das runde Leder. Der SC plagte sich vor wenigen Wochen noch mit einer miserablen Chancenausbeute herum, Coach Volker Blaszyk war sich aber sicher, ein Tor reicht, und dann laufe es wieder. Er sollte recht behalten, sie seine Schützlinge es beim Werner SC II mal wieder unter Beweis stellten. Mit 3:0 (0:0) gewann dort der SCN und kletterte damit auf einen einstelligen Tabellenplatz.

"Rückblickend war das gegen Hiltrup der Brustlöser", sagte Blaszyk. "Er brachte die benötigte Sicherheit. Jetzt zittert der Fuß nicht mehr beim Abschluss." Das tat er in der zweiten Halbzeit nicht mehr, richtig. Doch zuvor hatte sich Werne nicht seinem Schicksal ergeben, im Gegenteil. Die Truppe von Thomas Matuschek kam ihrerseits aus einem Zehn-Punkte-Lauf und gestaltete den ersten Abschnitt ausgeglichen. "Ich habe uns sogar einen Tick besser gesehen, auch wenn wir nach vorne ohne Durchschlagskraft waren. Dazu haben wir den Ball nicht lange genug in unseren Reihen gehalten", kommentierte WSC-Coach Thomas Matuschek.

Elikmanns feiner Fuß

Es deutete sich allerdings an, dass die Gäste etwas mehr Zielwasser genascht hatten. Zwei Torschüsse streiften die Oberkante der Latte - ein Präludium zum Nienberger Offensivdrang nach der Pause, den Matuschek so nichterwartet hatte: "Der Mannschaft habe ich gesagt, dass wenn sie so weitermacht, sie sich dem Punkt sicher sein kann und unsere Serie hält." Aber nö.

Das Zweikampfpendel schlug zur Seite der Gäste aus, die Tormöglichkeiten häuften sich für den SCN. Und besonders sehenswert fiel der erste Treffer: Patrik Meyer kam über rechts und passte zentral zu Romano Severin. Der legte per Brust zu Falko Elikmann ab. Mit gutem Augenmaß und noch mehr Gefühl im Schlappen überwand er per Lupfer den herauseilenden Keeper Sebastian Vorwick (56.).

Ungewohntes Gefühl

Die Werner verloren nach dem ersten Rückstand seit Ende Oktober gegen Ottibotti die sonst so präsente Körpersprache und halfen tatkräftig in Sachen Gegentor mit. Ein Querschläger trudelte herrenlos durch den eigenen Strafraum, Kerem Kacar nahm Maß und versenkte das Ding aus der Luft ins lange Eck zur Vorentscheidung (69.).

Ganz klassisch fiel kurz vor dem Abpfiff der 3:0-Endstand. Meyer schickte Dominik Klein in das Duell gegen Vorwick. Der bediente den mitgelaufenen Jonas Bexten und drin war das Ding im leeren Gehäuse (84.). Matuschek nahm sein Team nach dem Abpfiff in Schutz: "Unsere personelle Lage hat nicht viel mehr zugelassen. Einstellung und Wille waren da, die Leistung ordentlich. Nienberge hat aufgrund der zweiten Hälfte aber verdient gewonnen."

Werner SC II - SC Nienberge     0:3 (0:0)
0:1 Elikmann (56.), 0:2 Kacar (69.),
0:3 J. Bexten (84.)