Hoffnung wird zur Realität
Von Mario Witthake
(18.05.16) Am ersten Spieltag hatte Amelsbüren III die Ehre, gegen den VfL Wolbeck II anzutreten. "Ich hoffe, Wolbeck ist die beste Mannschaft dieser Liga", äußerte der gegnerische Trainer Marco Müller nach dem ersten Sieg der Wolbecker Jungs. Weitere 18 Siege, zwei Remis und eine Niederlage später hat sich das bewahrheitet, was Müller geahnt hatte: Die Kombo des selbsternannten Vereins für Fußballverrückte ist die beste im Feld und hat zwei Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft klar gemacht.
"Mit der Truppe nochmal eine Saison C-Liga zu spielen, wäre schade gewesen", sagt Jörg Eichholt, der die Mannschaft zusammen mit Christian Wolbeck zu Meisterehren geführt hat. Er kann das mit Fug und Recht behaupten. Ein Blick in die Aufstellungen der Wolbecker reicht aus. Robin Springub, den das Trainerduo hier und da in den Hintern treten musste, avancierte mit 20 Treffern zum Top-Torjäger. Auch beim noch nötigen Sieg letzten Freitag gegen gute Rinkeroder löste Springub mit dem 2:0 endgültig den Knoten.
Die Mischung macht's
Den Ausfall des verletzten Kapitäns Janick Voß, ebenfalls klar ein Mann für die Erste in Wolbeck, kompensierte das Team im Kollektiv. Tim Domikowsky auf der Zehn oder Linksverteidiger Leo Hessel, der in jeder Partie dabei war, stehen als Burschen im ersten Seniorenjahr für die Jugend. Erfahrene Recken wie Lukas Ostrop (Sechser) oder die ballsicheren Innenverteidiger Andre Mertens und Daniel Wasserfuhr stehen für Routine. "Sie haben immer das Spiel beruhigt, wenn's nötig war", so Eichholt. Und dann gibt's noch so Quereinsteiger. Patrick Frankrone hat erst vor viereinhalb Jahren mit diesem Sport angefangen und ist inzwischen unverzichtbar im zentralen Mittelfeld. Wenn er und die Kollegen mal was durchgelassen haben, stand ja immer noch der enorm ehrgeizige und niemals müde Victor de Sousa im Kasten. Die Mischung hat's gemacht.
"Ausschlaggebend war", so Eichholt, "dass wir beide direkte Duelle gewonnen haben", blickt der junge VfL-Coach auf die entscheidende Fügung, den ärgsten Verfolger TuS Hiltrup IV in die Schranken gewiesen zu haben. Nicht nur bei diesen Partien zeigte Lars Anfang Präsenz. Wolbecks Sportlicher Leiter suchte hier und da den Weg in die Kabine, verdeutlichte der Truppe, wie wichtig der Aufstieg für den Gesamtverein ist. Nicht selbstverständlich findet das Eichholt. Eine Selbstverständlichkeit ist eine Meisterschaft in der C-Liga, das haben viele individuell bockstarke Teams erfahren müssen, ja auch nicht.