Frauenpower made in Münster
Von Robert Wojtasik
(24.07.15) Groß, größer, Frauenfußball im Kreis Münster. Das war die Message bei der Frauenfußballtagung des Kreises am Donnerstagabend im Clubhaus des TuS Saxonia Münster. An den Verband richtete der Vorstand auch kritische Töne.
Mit seinen 73 Fußballvereinen, davon 31 mit Frauenteams, hat sich der Kreis Münster/Warendorf mittlerweile zu einem Big Player auf Verbandsebene entwickelt. Vor allem beim Thema Frauenfußball befinde man sich damit "westfalenweit in der oberen Spitze", verkündete Norbert Reisener in seinem Grußwort am Donnerstag. Ein dickes Dankeschön "für seinen unermüdlichen Einsatz" richtete der Kreisvorsitzende an seinen Vorstandskollegen Norbert Krevert. Dieser bemühe sich verbandsweit um Reformen und Entwicklungen, um den Frauenfußball im Kreis noch attraktiver zu machen.
Wieder nur ein Aufstiegsplatz
Bei einem Thema hat Krevert zuletzt aber gegen Windmühlen gekämpft: Auch in dieser Saison steigt nur ein Team aus dem Kreis auf. Offiziell wird das mit der geplanten Umstrukturierung der 2. Bundesliga begründet, die ab 2018 eingleisig werden soll. Da geht's dann um vermehrten Abstieg und so weiter.
"Der Kreis sollte nicht darunter leiden, wenn die 2. Liga eine neue Struktur erhält", forderte Krevert. Sein Berechnungsmodell habe außerdem ergeben, dass die Vereine spätestens auf Bezirksebene abgefangen würden. Dennoch blitzte der Kreis mit seinem Antrag auf 1,5 oder zwei Aufstiegsplätze ab. "Liebe Alexandra", richtete Krevert das Wort an die anwesende Alexandra Spiekermann aus der Kommission Frauenfußball des FLVW, "lass und gemeinsam dafür kämpfen!"
"Sport-Ehe" mit Lüdinghauser Vereinen
Nett begrüßt wurden auch die Vereine, die aus dem Altkreis Lüdinghausen nach Münster gewechselt sind. Frauenteams stellen der SV Herbern, der TuS Ascheberg, die SG Selm, der Werner SC sowie der SV Südkirchen und der VfL Senden. Mit ihnen und den übrigen Vereinen sei man "eine Sport-Ehe" eingegangen, sagte Reisener. Na dann: Masel tov!
Thomas Neuhaus hörte dann auch gleich ganz genau hin, als Krevert unter anderem von den beiden großen Hallenturnieren im Kreis erzählte. "Auf die HKM freuen wir uns ganz besonders", sagte der Sportleiter Frauenfußball des SV Herbern. "In dieser Größenordnung kennen wir das ja nicht."
HKM künftig in Warendorf
Das Turnier soll im kommenden Jahr übrigens weiter wachsen. Deshalb wird - zunächst testweise für ein Jahr - in der Halle der Bundeswehrsportschule in Warendorf gespielt.
Für zwei weitere Kreisneulinge hatte der Abend dann noch eine ganz besondere Überraschung parat: Saxonesse Mareike Ficht ("Ich bin die Fee!") paarte für die erste Runde im Kreispokal gleich mal Selm und Südkirchen für ein feines Pokalderby. Die Nachbarn trennen nur wenige Kilometer.
Was sonst noch war, lest Ihr kompakt zusammenfasst im zweiten Teil.