Querpass
Friede, Freude, Staffeltag
Von Mario Witthake
(30.06.16) Nach einer Spielzeit, die vor allem in der Verlängerung durch Entscheidungsspiele den Aktiven und Funktionären Nerven gekostet hatte, war die Atmosphäre beim abschließenden Staffeltag am Mittwoch in Handorf wieder so, wie sie der Gesamtbilanz entspricht; nämlich positiv. Der Kreis Münster mit seinen 74 Vereinen ist im Vergleich mit anderen Regionen eine Wohlfühloase.
"Sie alle werden noch lange gebraucht", schloss der Kreisvorsitzende Norbert Reisener seine einführende Rede ab und forderte anerkennenden Applaus ein. Die zahlreichen Klubvertreter, die den Weg ins Haus Münsterland gefunden hatten, sollten sich selbst gratulieren, weil sie zum Beispiel in der Kreisliga C4 der personell gebeutelten Mannschaft des VfL Wolbeck III entgegengekommen waren und kurzfristige Spielverlegungen ermöglicht hatten. "Die Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten ist wichtig", sagte Superuser und Staffelleiter Norbert Krevert.
Fair steigt auf
"Das Benehmen auf dem Fußballplatz hat sich deutlich gebessert", erklärte der Kreisspruchkammer-Vorsitzende Manfred Mönig. Er musste sich nur mit 16 Verfahren beschäftigen und drei Sitzungen einberufen. Vor sechs Jahren waren es 30 Verfahren und zehn Sitzungen. "Die fairsten Mannschaften sind die, die auch aufgestiegen sind", ergänzte Staffelleiter und Pokalspielleiter Helmut Thihatmar. Nur 13 Rote Karten in der Kreisliga A2 sind in der Tat bemerkenswert.
Aktuell 270 Referees
Natürlich lief im Spieljahr 2015/16 nicht alles rund. So haben sich elf Schiedsrichter abgemeldet. "Das zeigt", dass wir nicht alles richtig machen", sagte Jörg Baberschke als Stellvertreter von Schiri-Obmann Philipp Hagemann. 23 neue Referees geben ihm jedoch Hoffnung, künftig mehr C-Liga-Spiele mit einem Unparteiischen zu besetzen. Die Zahl der aktiven Schiedsrichter ist auf 270 gestiegen.
Mönig kündigte eine von oben verordnete Änderung in der Rechts- und Verfahrensordnung (RuVO) an, die das "Einzelrichterprinzip statt Kammersystem" nach sich ziehe. Dass künftig Videos bewertet und Zeugen telefonisch kontaktiert würden, halte er für bedenklich. Bedenklich war auch das vereinzelte Verhalten von Mannschaften, die Spieler unter falschen Namen eingesetzt haben. "Das kommt früher oder später raus", tadelte Thihatmar.
Weil aus dem Plenum keine einzige Frage aufkam, war der Kreistag nach 90 Minuten beendet. Als Gewinner durften sich alle Vereine fühlen, zumal ihnen die quasi einwandfreie Integration der zehn neuen Klubs aus dem Altkreis Lüdinghausen gelang. Passenderweise sieht man sich spätestens zum Kreispokalfinale 2017 in Selm wieder.
Gut zu wissen:
- In 120 Sportvereinen des Kreises tummeln sich circa 46.000 Spotler/innen
- Borussia Münster (A1), BW Aasee (A2), SC Münster 08 III (B1), Ems Westbevern (B2), GW Amelsbüren (B3), Fortuna Schapdetten (C1), ESV Münster II (C2), BW Beelen (C3) und BW Aasee (C4) waren im abgelaufenen Spieljahr die fairsten Mannschaften
- Nur drei Sitzungen der Kreisspruchkammer bedeuten "absoluten Negativrekord" (Mönig) im positiven Sinne
- Eine verspätete Ergebnismeldung der Vereine kostet künftig tatsächlich 15 Euro
- Das Norweger Modell (9 Spieler/innen pro Team) ist weiterhin für alle C-Ligisten und Frauen-Kreisligisten denkbar. Der SC Müssingen II und GW Amelsbüren III werden zu neunt spielen, die Gegner sind dann verpflichtet, das auch zu tun.
- Die HKM wird ab 2017 in Nienberge und nicht mehr in Gievenbeck ausgetragen
- ab dem 29. Oktober findet ein neuer Schiedsrichteranwärter-Lehrgang statt. Meldefrist der Vereine bis 8. Oktober
- am 18. Juli wird ein Sonderlehrabend für Schiedsrichter und interessierte Vereinsmitglieder in Gievenbeck (19 Uhr) angeboten. Es geht um die neuen Fußballregeln, die ab dem 15. Juli gelten.
- Das Pokal-Endspiel steigt am 25. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt) in Selm. Vereine, die sich künftig bewerben wollen, müssen Krombacher ausschenken.
- Fortuna Schapdetten, BSV Roxel und Ems Westbevern dürfen an der Brauerei-Besichtigung im Januar teilnehmen. Diese drei Klubs sollten sich besser benehmen als der 1. FC Gievenbeck und Wacker Mecklenbeck, die wegen der Vorfälle in diesem Jahr bis einschließlich 2018 nicht mehr teilnehmen dürfen