Highlights aus unserem Heft - 10. November-Ausgabe
Gegentorlos ist geil
Von Mario Witthake
(aus der Ausgabe vom 10. November) Im Schnitt hatte Borussia Münster mehr als drei Tore pro Partie geschossen, ehe der Tabellenführer in Gelmer zu Gast war und mit 0:3 verlor. Bei den Grün-Weißen biss sich die Offensive um die Top-Angreifer Schug, Betet und Mikowsky dann die Zähne aus und hatte sicher auch Pech mit Schiri-Entscheidungen. Am Ende stand bei Gelmer hinten die Null. Mal wieder.
In jetzt zwölf Partien hielt Torhüter Marcel Schmidt überragende acht Mal seinen Kasten sauber. Nur Mauritz traf doppelt gegen Gelmer (2:2/9. Oktober). Mit den Einschüssen von Eintracht, Westkirchen und Everswinkel macht das fünf Gegentore. „Ja, stimmt. Zumindest wir vier hinten sind geil drauf“, sagte der bärenstarke Innenverteidiger Thorsten Schürmann nach dem Sieg gegen Borussia, als wir ihn auf die von außen wahrgenommene Geilheit auf Gegentorlosigkeit ansprechen.
Herren der Lüfte
Schürmann, den präzise Diagonalbälle auszeichnen, ist in der Regel als Sechser erste Wahl. Am Sonntag fehlte aber Martin Reinhard, der wie Marius Kuhsträter quasi jeden Kopfball gewinnt – ähnlich wie Rechtsverteidiger Lukas Rosenthal. Linksverteidiger Max Hoffmann ist der technische Feingeist, der gerne den Weg nach vorne sucht. Zusammen ist das eine starke Mischung.
GWG-Trainer Simo Sroub will die Lorbeeren zurecht nicht nur auf Keeper und Viererkette verteilt sehen. „Bei uns fängt das schon vorne an“, sagt Sroub. Erster Verteidiger war zuletzt Jaime Nusue Mangue. Der Angreifer spult ein enormes Pensum ab und wirft sich in jeden Ball rein. Gut, seine Sprüche wie beim 3:0-Sieg gegen Borussias Yannick Bauer sollte er sich schenken, wenn er sympathischer rüber kommen und keinen Platzverweis provozieren will.
In Gelmer wird auf dem Platz auffällig viel gesprochen, auch offensivstarke Außenspieler wie Rexhep Jusufi und Isse Sander müssen sich dem Teamgeist unterordnen. Diesen Geist leben Jungs wie Reinhard, Schürmann und der als Strippenzieher immer besser werdende Steffen Hemesath vor.
Stadt und Strand
Vielleicht wird der Teamgeist noch stärker. Zwischen dem 18. und 25. Januar geht‘s für den Gelmeraner Tross nach Marokko, in das Heimatland von Trainer Sroub. Es wird ein Mix aus Urlaub und Trainingslager. „Wir sind zwei Tage in der Hauptstadt Marrakesch, dann in Agadir, direkt am Strand“, berichtet Sroub. Zwei Testspiele gegen örtliche Drittligisten sind geplant. Vielleicht kommt noch eine dritte Partie hinzu.
„Das ist die Belohnung für die bisherigen Leistungen“ sagt Sroub. Die Spieler zahlen die Hälfte zwar selbst, aber der Verein unterstützt an vielen Stellen.
So läuft das derzeit in Gelmer. Platz drei und ein immer geringer werdender Abstand nach ganz oben sind die ersten Anzeichen, dass es anders als im Vorjahr um mehr als nur den Klassenerhalt gehen kann.