Gievenbeck gewinnt, Nienberge brilliert

Von Christian Lehmann

(05.01.17) Es war wieder einer der Momente, in denen einem die Gänsepelle vom Nacken über den Rücken bis tief in die Socken schießt: Als Julian Peric den entscheidenden Neunmeter beim 5:4 (2:2)-Sieg über den Bundesligisten SC Preußen Münster versenkt hatte, kochte der Kessel bei den 2381 Zuschauern, die am Endrundentag der U19-Stadtmeisterschaften in Berg Fidel die Halle gefüllt hatten.

Der somit sensationell ins Finale vorgestoßene Kreisligist musste letztlich aber dem Höllentempo, das er in Vor- und Endrunde an den Tag gelegt hatte, Tribut zollen. Das Endspiel gewann der gastgebende Westfalenligist 1. FC Gievenbeck verdient mit 3:1 gegen platte Nienberger. Es war das perfekte Abschiedsgeschenk für Turniersprecher Helmut Ossenbeck, der das Mikrofon nun endgültig abgibt.

Sandfort zum besten Spieler gekürt

"Nach der Vorstellung in der Vorrunde sind wir ohne Erwartungen hier rein gegangen. Die Jungs haben mich überrascht, sind das im Finale sehr ernsthaft und couragiert angegangen", lobte FCG-Trainer Kay Göttsch, der die 49ers gemeinsam mit Nico Eschhaus und Pascal Will coacht, die Seinen. Er vergaß aber nicht, den furiosen Nienbergern seinen Respekt zu zollen: "Wahnsinn, was die gespielt haben. Das ist sensationell. Besonders freut es mich für Timon Stude, den ich auch mal unter meinen Fittichen hatte." Studes Nienberger Teamkollege Niklas Sandfort wurde zum Spieler des Turniers gewählt, sein Mitspieler Ole Niehoff zum besten Torhüter. Bester Torschütze: Preußens Ali Ibrahim mit sechs Treffern.

Für SCN-Trainer Gerrit Rolwes war es noch nervenaufreibender als noch vor einer Woche, als er bei den Senioren-Stadtis gegen die Preußen als Spieler im Halbfinale nach Neunmeterschießen gescheitert war. "Weil ich heute nicht eingreifen konnte. Mein Puls war durchgehend bei 135. Das ist nervlich unfassbar!" Eine Erklärung, warum es seine Truppe so gut machte, hatte er ebenfalls parat: "Die Jungs spielen seit vier Jahren so zusammen, da greifen viele Automatismen." Mit krächzender Stimme schloss er: "Ich bin saustolz auf die Jungs!"

Den Titelverteidiger SC Münster 08 ereilte das Aus in "Hammer-Endrundengruppe 1". Die Mannschaft von Julian Wiedenhöft und Alexander Otte zog hinter den Preußen und Gievenbeck den Kürzeren. In Gruppe 2 qualifizierte sich noch vor dem SC Nienberge Wacker Mecklenbeck für das Halbfinale. Hier unterlag die Mannschaft von Trainer Rocco Levo dem späteren Stadtmeister Gievenbeck mit 1:3.


Einen ausführlichen Bericht zu den U19-Stadtis lest ihr in unserer nächsten Print-Ausgabe, die am 12. Januar erscheint [jetzt bestellen...]. Hier geht's zum Artikel der Westfälischen Nachrichten.