Derby in Füchtorf nimmt spät Fahrt auf

von Matthias Brockhoff

(22.08.11) Ein mickriges Pünktchen holten die Mannschaften des Fußballkreises am ersten Spieltag gegen Teams, die diesem nicht angehören. Während Telgte und Sendenhorst ihre Auftaktpartien verloren, war der VfL Wolbeck einem Sieg noch am nächsten, trennte sich schlussendlich aber 2:2-Unentschieden. Beim Derby in Füchtorf, bei dem der heimische SC auf die Warendorfer SU traf, waren Punkte für den Fußballkreis zwangsläufig. Am Ende einer hitzigen Partie stand dort ein 2:2 zu Buche.

Hätte der VfL Wolbeck nicht nach zwölf Minuten schon mit 0:2 gegen den SVE Heessen zurückgelegen, ein Sieg wäre wahrscheinlich gewesen. Doch der Landesliga-Absteiger verschlief die Startphase komplett, Tore von Andre Seiffert (7.) und Matthias Bsufka (12.) per Strafstoß waren die Folge. Doch genauso schnell wie die Wolbecker zurücklagen, glichen sie auch wieder aus. Zweimal war Ousseni Labo erfolgreich (14./ 17.).

Den Togolesen bekamen die Männer aus dem Hammer Stadtteil auch in der Folgezeit nicht in den Griff, so dass SVE-Coach Volker Messner zur Halbzeit einen Libero hinter der Viererkette installierte. Bis dahin hatte Jens Tawidde die größte Möglichkeit zur Führung vergeben (30.). Nach der Pause änderte sich das Bild kaum. Wolbeck drängte auf den Führungstreffer. Zweimal Johannes Fühner und einmal Jaime Nsue Mangue vergaben jedoch die aussichtsreichsten Einschussmöglichkeiten. "Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen, nach dem Spielverlauf bin ich aber enttäuscht", so VfL-Trainer Carsten Becker.

Telgte nutzt sein Oberwasser nicht

Hätte die SG Telgte nicht nach 14 Minuten schon mit 0:2 gegen den SC Peckeloh zurückgelegen... Moment, das hatten wir doch gerade schon. Aber auch die Telgter mussten wie die Wolbecker einem frühen Rückstand hinterherrennen. Lars Brechler verkürzte dennoch auf 1:2 (23.). Kurze Zeit später stellte Peckeloh aber den alten Abstand wieder her (28.). Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten. Eine davon nutzte SG-Kapitän Marius Müller, um wiederum zu verkürzen (74.).

Die ambitionierte Versmolder Stadtteilklub geriet in der Folgezeit stark unter Druck. Die Telgter konnten das gewonnene Oberwasser allerdings nicht in Zählbares ummünzen. Besser machte es da Peckelohs Spielmacher Matthias Gök, der mit einem schönen Sololauf zum 2:4-Endstand (84.) traf.

Hilbeck dreht die Partie in Sendenhorst

Die SG Sendenhorst verschlief ihren Start in der Partie gegen den SV Hilbeck nicht und ging folgerichtig durch Sebastian Roskosch mit 1:0 in Front (18.). Doch die Führung reichte am Ende nicht. 2:3 stand es nach ereignisreichen 90 Minuten. Noch in der ersten Halbzeit drehten die Hilbecker die Partie. Leon Schmitz (30.) machte den Anfang. Ein "klares Abseitstor" hatte jedoch SG-Coach Jürgen Surmann gesehen, der in der Folgezeit mit ansehen musste, wie Hilbeck in Führung ging (38.).

Doch Sendenhorst schaffte den Ausgleich durch Christoph Pyka (58.). Der Ex-08er versenkte einen strammen Schuss aus 22 Metern im Tor. Pyka sollte auch in der spielentscheidenden Situation im Mittelpunkt stehen. Seinen Blockversuch wertete der Schiedsrichter zur Verwunderung der Sendehorster als Foul. Den anschließenden 18-Meter-Freistoß (66.) verwandelte der Hilbecker Steffen Eschmann. "Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung. Trotzdem ist es schade, dass unser Aufwand nicht belohnt wurde", war Surmann anschließend bedient.

Sommerfußball wird zur hitzigen Schlacht

Derbystimmung kam in Füchtorf erst ab der 50. Minute auf. Pascal Witlandt hatte nach einem Querschläger zum 1:0 für die Warendorfer SU getroffen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Zuschauer eher Sommerfußball als rassige Zweikämpfe und Torraumszenen gesehen. Insgesamt machten die Füchtorfer aber den besseren Eindruck, waren technisch überlegen und erspielten sich auch einige hochkarätige Torchancen. Eine davon nutzte Thorsten Laumann (85.). Nach einer Ecke bekamen die Warendorfer den Ball nicht richtig raus, die darauffolgende Flanke verwertete Laumann zum umjubelteten Ausgleich. Doch postwendend kam die Sportunion zurück. In der Vorwärtsbewegung verloren die Füchtorfer den Ball, SCF-Keeper Manuel Pohlschmidt konnte den Ball nur abklatschen, sodass der eingewechselte Christoph Kuhlmeier nur noch einschieben brauchte (86.).

Spätestens jetzt war es ein typisches Derby, die Hektik nahm zu. "Wir haben uns wirklich in jeden Schuss geschmissen und toll gefightet", lobte WSU-Trainer Markus Kleine-Tebbe. Dass es trotzdem nicht zum Sieg reichte, war Füchtorfs Joker Michael Sanders zuzuschreiben. In bester Mittelstürmer-Manier drehte er sich nach einem Flachpass um die eigene Achse und schloss mit links ins lange Eck ab (91.)."Wir hatten die besseren Torchancen, haben aber erst spät ausgeglichen. Ich denke, am Ende können beide Seiten mit dem Punkt gut leben", fand Füchtorfs Coach Roland Westers passende Schlussworte.