Der Spieltag in Worten - RWA mit glücklicherem Ende im Derby
Von Christian Lehmann
(12.12.11) Ein packendes Derby lieferten sich RW Alverskirchen und die SG Telgte an diesem Wochenende. Telgtes Coach Ingo Cäzor war nach der 2:4 (1:1)-Auswärtsniederlage seiner Elf mit der Leistung seiner Mannschaft vollauf zufrieden, haderte jedoch mit dem Referee und der Chancenverwertung seiner Elf: "Heute hat sich irgendwie alles gegen uns verschworen. Wir haben richtig toll gespielt, das war unser bestes Saisonspiel. Alverskirchen ist aber fünfmal vor unser Tor gekommen und hat viermal getroffen. Außerdem hat der Schiedsrichter seinen Teil beigetragen." Cäzor monierte, dass seiner Mannschaft zwei eigentlich reguläre Treffer aberkannt wurden. Zudem ging dem 3:2 durch Janina Zeffner laut Cäzor eine Abseitsstellung voraus, nach einem vermeintlichen Foul an Linda Focke blieb ebenfalls ein Elfmeterpfiff aus. Auch im Abschluss hatten die Spielerinnen der Sportgemeinschaft Pech, Friederike Preu und Katja Marschall trafen nur das Aluminium.
Klaus Günther konnte die Aufregung seines Gegenüber nur wenig nachvollziehen und stellte vielmehr die hervorragende Moral seiner stark ersatzgeschwächten Truppe heraus: "Ich war am Samstag drauf und dran, die Partie abzusagen. Wir hatten nur vier austrainierte Spielerinnen zur Verfügung. Was die anderen geleistet haben, war sensationell." Ein Sonderlob verdiente sich Karin Schulze-Tertilt, die gegen Telgtes Torjägerin Linda Focke eine blitzsaubere Leistung zeigte. Insgesamt stimmte Günther zu, dass die Cäzor-Elf mehr Spielanteile hatte und im Mittelfeld stark agierte. Zudem zollte der RWA-Coach Linda Focke nach einer fairen Geste Respekt. Nach ihrem Nachsetzen gegen Katharina Fronholt gab sie ein Foulspiel zu, sodass der Referee das 2:3 durch Renate Leißing aberkannte. "Das war hochanständig, nicht jede Spielerin macht sowas", befand Günther.
Den Torreigen in einer rasanten Partie eröffnete Katharina Glose in der 20. Minute. Nach dem Ausgleich durch Focke (23.) - dem war eine schöne Kombination über Leißing vorausgegangen - ging es mit einem Remis in die Kabinen. Cerstin Fögeling brachte RWA sieben Minuten nach der Pause wieder in Front, ehe Friederike Preu im Anschluss an einen verschossenen Elfmeter von Katja Marschall zum erneuten Ausgleich abstaubte (65.). Janina Zeffner (85.) und erneut Glose (90.) schossen spät den zugegebnermaßen etwas glücklichen, wenn auch nicht unverdienten Sieg für RWA heraus.
WSU-Reserve kann sich nicht absetzen
Die Zweite Mannschaft der Warendorfer SU verpasste im Auswärtsspiel beim SV Heek, sich im Tabellenkeller von der direkten Konkurrenz abzusetzen. Die Mannschaft von Andre Kuhlmann lieferte eine dürftige Vorstellung ab und unterlag mit 2:3 (1:3). "Die Niederlage war verdient. Auch wenn wir mit vielen Ausfällen zu kämpfen hatten: Gegen Heek müssen wir eigentlich punkten", meinte der Coach nach der Partie. Nur dank der Unterstützung von Lena und Pia Schmidt sowie Christine Tegelkamp, die offiziell zum Kader der Ersten Mannschaft gehören, konnte Kuhlmann eine konkurrenzfähige Elf ins Rennen schicken. Die Partie startete nach Maß für die Warendorferinnen: Heek spielte auf Abseits, Miriam Gösling nahm einen Diagonalball von Anna Harenkamp auf und vollendete zum 0:1 (1.). Doch in der Folge fanden die Gäste nicht zu ihrem Spiel und kassierten noch vor der Pause (8./15./35.) drei Treffer. Julia Bertels, die sich trotz Schmerzen zur Verfügung gestellt hatte, gelang in der 65. Minute zwar noch der Anschluss, mehr war allerdings nicht drin für die Kuhlmann-Elf. Die Ausfälle von Manuela Mertens sowie Lea und Sarah Kuhlmann konnte die WSU nicht kompensieren.
Ems verliert deutlich
Ems Westbevern hatte vor der Partie bei GW Steinbeck erneut mit großen personellen Problemen zu kämpfen. Nur Elf Spielerinnen standen Coach Jürgen Roreger zur Verfügung, Maren Loddenkötter hielt trotz starker Rückenprobleme immerhin bis zur 70. Minute durch. Die 0:4 (0:2)-Auswärtsniederlage wunderte den Übungsleiter also nicht sonderlich: "Wenn wir den kompletten Kader zusammen hätten, könnten wir gegen so eine Truppe mithalten. So war allerdings nichts drin." Durch einen Konter über die rechte Abwehrseite der Gäste kam Steinbeck zur Führung (25.), wenig später erhöhte die Heimmannschaft im Anschluss an eine Ecke per Kopf auf 2:0 (30.). Nach der Auswechslung von Loddenkötter Mitte der zweiten Hälfte kassierte Ems noch zwei weitere Gegentreffer (70./80.) zum 4:0-Endstand.
VfL mit schwachem Auftritt in Gronau
Eine 0:2 (0:2)-Auswärtsniederlage beim Tabellenzweiten ist eigentlich keine Schande. Doch laut Patrick Timmermann, Trainer bei den Kickerinnen des VfL Wolbeck, war deutlich mehr drin in der Partie bei Fortuna Gronau, der VfL zeigte allerdings eine schwache Leistung und unterlag letztlich verdient. Den Unterschied machte Gronaus Offensivkraft Iris Tenhumberg, die zweimal ihre Klasse aufblitzen ließ und beide Treffer für die Gastgeberinnen erzielte (5./28.). Ohne Faria Amanzada (privat verhindert) und Sabine Beese (krank) schlichen sich bei der Timmermann-Elf viele Fehlpässe und Stellungsfehler ein, Gronau hatte trotz schwacher Vorstellung leichtes Spiel. "Offensiv war das einfach zu wenig, in der zweiten Hälfte haben wir uns etwas gesteigert. Ich glaube, beide Teams waren am Ende froh, dass es nun in die Winterpause geht", meinte Timmermann nach dem Spiel.