Der Spieltag in Worten - RWA reichen 70 bärenstarke Minuten nicht zum Sieg
Von Christian Lehmann
(07.11.11) 70 Minuten lang lieferte RW Alverskirchen gegen den Favoriten Union Wessum eine ganz starke Leistung ab und führte hochverdient mit 3:1, doch die Mannschaft von Klaus Günther brachte sich durch haarsträubende Fehler in der Defensive selbst um den verdienten Lohn und unterlag mit 3:5 (2:1). "Gegen Wessum, das mit Christin Holtkamp über eine hervorragende Stürmerin verfügt, darf ich in der Defensive nicht leichtfertig ins Dribbling gehen", ärgerte sich Günther über die verpasste Chance auf Punkte.
Nachdem Verena Schulze-Wemhove für RWA die ersten dicken Chancen vergeben hatte (12., 15.), ging der Gast im Anschluss an eine Ecke in Führung. Doch die Alverskirchenerinnen ließen sich nicht beeindrucken und spielten weiterhin konsequent nach vorn. Zunächst scheiterte Carina Hamsen noch mit einem Kopfball (34.), Schulze-Wemhove (43.) und Katharina Glose (45.) machten es kurz vor der Pause besser und drehten vorerst das Spiel. Als in der 59. Minute ein Eigentor zum 3:1 für die Gastgeber führte, schien die Partie gelaufen. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass Wessum da noch an einen Sieg geglaubt hat", meinte Günther. Doch ab der 71. Minute nahm das Unheil dann seinen Lauf: Nach zwei schweren Patzern in der Defensive (71., 72.) glich Wessum aus. Mit einem weiteren Doppelschlag (80., 82.) entschied der Gast dann die Partie.
WSU II mit Dusel im Derby
Mit ein wenig Glück entschied die Reserve der Warendorfer SU das Derby beim VfL Wolbeck mit 2:1 für sich. Trainer Andre Kuhlmann war mit der Leistung seiner Mädels nicht zufrieden und bezeichnete die Partie als "eines der schlechtesten Saisonspiele". Dennoch konnte sich der WSU-Coach, der fortan auch als Obmann im Damen-Bereich fungiert, über drei Punkte freuen. Gegenüber Patrick Timmermann musste "wie jede Woche" erneut berichten, dass seine Mannschaft zwar feldüberlegen war, allerdings zu fahrlässig mit den Chancen umging. So zum Beispiel Carolyn Wiese, die nach Zuspiel von Britta Chudaske nur die Latte traf (20.). Auch Faria Amanzada konnte das Leder aus zwei Metern nicht im Tor unterbringen (61.). Für die WSU hatte lediglich Manuela Mertens mit einem Distanzschuss die Möglichkeit zur Führung (15.). Die besorgte dann Julia Bertels (63.), Manuela Mertens hatte mit einem tollen Pass die Wolbecker Abwehr ausgehebelt. Elf Minuten später legte Anna Harenkamp nach einem weiteren Konter über Bertels das 0:2 nach. Der Anschlusstreffer von Andrea Niehues (89.) kam zu spät.
Ems Westbevern hatte derweil beim Gastspiel in Billerbeck wenig Grund zur Freude. Die Mannschaft von Jürgen Roreger unterlag dem VfL deutlich und verdient mit 0:3 (0:2). Zwei frühe Gegentore (8., 14.) hatten Ems auf die Verliererstraße gebracht, in der ersten Hälfte erarbeiteten sich die Gäste keine klare Torchance. Ohne Melanie Kimmina, Stephanie Senf und Marina Nobel fehlte der Roreger-Elf einfach die Durchschlagskraft. Die Billerbeckerinnen hingegen spielten taktisch clever und schalteten immer wieder schnell von Angriff auf Abwehr um, sodass Ems nur durch Kirsten Trobst (60.) einmal gefährlich nach vorn kam. Die endgültige Entscheidung fiel dann in der 82. Minute.
Telgtes Abwehr zu löchrig
Bereits nach der Partie vergangene Woche hatte Ingo Cäzor, Trainer der SG Telgte, das schwache Defensivverhalten seiner Mannschaft bemängelt. Gegen Spitzenreiter Fortuna Gronau bestätigten sich die Befürchtungen des Coaches, die Partie ging mit 2:6 verloren. Nach dem frühen Rückstand (20.) durch einen Foulelfmeter (Cäzor: "Ein Witz") glich Torjägerin Linda Focke nach einem mustergültig vorgetragenen Angriff über die linke Seite aus (30.). Fünf Minuten später gelang Ina Holtmann, diesmal über rechts eingeleitet, sogar die Führung. Doch durch zwei unglückliche Gegentreffer (43., 45.) - beim zweiten hatte Cäzor eine klare Abseitsstellung gesehen - geriet die Sportgemeinschaft wieder ins Hintertreffen. Auch nach dem 2:4 (50.) spielte Telgte weiter nach vorne, doch es wurde nichts mehr mit einem Punktgewinn. Durch zwei späte Treffer (89., 90.+3) schoss Gronau einen deutlichen Sieg heraus. "Nach ganz oben dürfte wohl nichts mehr gehen. Wir haben jetzt eine entspannte Saison vor uns, können ein paar Dinge testen. Zur Winterpause wollen wir uns im Idealfall noch Verstärkung für die Defensive holen", blickte Cäzor nach vorn.