BSV Fortuna zieht sich aus der Landesliga zurück
von Nicolas Hendricks
(08.07.11) Über Jahrzehnte hinweg war der BSV Fortuna Münster die Nummer eins im münsterschen Damenfußball. Doch damit ist es jetzt erstmal vorbei, denn nach dem Abstieg aus der Westfalenliga zog der Verein aufgrund des personellen Aderlasses nun die Konsequenzen und sein Team schon jetzt, mehrere Wochen vor dem Saisonstart, aus der Landesliga zurück.
„Es hätte keinen wirklichen Sinn gemacht auf Biegen und Brechen ein Team von 13 bis 15 Leuten zusammenzustellen. Die Qualität wäre nicht planbar gewesen“, erklärt Geschäftsführer Bastian Everding den Schritt auf der vereinseigenen Homepage. Insgesamt 15 Spielerinnen verlassen den BSV im Sommer, oder stehen aufgrund von langwierigen Verletzungen, Auslandsaufenthalten und anderen Gründen zumindest bis zum Jahreswechsel nicht zur Verfügung.
Zweite Mannschaft bleibt
Doch es wird weiter Damenfußball gespielt beim BSV, so wird die zweite Mannschaft in der kommenden Spielzeit an der Frauen-Kreisliga teilnehmen. Egal wie die Zweite dort abschneidet, darf der BSV in der darauffolgenden Saison 2012/13 einen Bezirksligastartplatz in Anspruch nehmen, da die erste Mannschaft nicht komplett abgemeldet, sondern nur für eine Spielzeit zurückgezogen wurde. Kurz: Der BSV Fortuna Münster steht schon jetzt als erster Absteiger der Landesliga 3 fest, deswegen rückt auch kein Team in die angesprochene Spielklasse auf. Lediglich 13 Mannschaften werden in dieser Saison also an den Start gehen.
Ein Jahr lang soll nun fleißig an einem Neuanfang gebastelt werden. „Unser Ziel ist der Bezirksliga-Fußball in der Saison 2012/13. Am besten auf der ESV-Anlage“, hofft Norbert Krevert, 1. Vorsitzender der Fortuna, auf einen baldigen Umzug zur Sportanlage an der Siemensstraße. Durch die dann deutlich günstigere Lage und ein verbessertes Einzugsgebiet will Fortuna wieder interessanter werden, insbesondere für Jugendspielerinnen.
Unnötiger Seitenhieb
Für Unruhe sorgte ein im Zuge des Rückzuges veröffentlichter Artikel Kreverts, in dem es unter anderem heißt: „Und was des einen Leid ist, ist des anderen bekanntlich Freud. So dürfte nun für Wacker-Trainer Oliver Witt ein großer Traum in Erfüllung gehen, indem er nun endlich die Nummer eins in Münster trainieren kann, sofern man sich an der Landesliga-Tabelle der vergangenen Saison orientiert“.
„Das ist natürlich völliger Blödsinn. Ich bedaure den Rückzug von Fortuna sehr. Mir geht es nicht darum, die Nummer eins wo auch immer zu sein. Ich will den Frauenfußball in unserer Region weiter voranbringen“, stellt Oliver Witt, Trainer der Landesliga-Damen von Wacker Mecklenbeck, klar.
Abschließend findet Krevert jedoch ebanfalls schlichtende Worte: "Der BSV Fortuna schaut keineswegs neidisch auf Vereine wie Wacker, Ostbevern oder Warendorf. Diese Vereine leisten gute Arbeit und haben sich diese Ränge verdient. Daher wünscht der BSV diesen Clubs auch viel Glück und Erfolg als Zugpferde des Kreises und träumt natürlich von einem Wiedersehen in den höheren Ligen."