Wacker-Ikone Lemcken:
Abschied nach 30 Jahren
Von Robert Wojtasik
(28.02.12) Vielleicht nicht immer ein Leben für den Fußball, aber eines mit dem Fußball allemal: Nach gut 30 Jahren auf und neben dem Rasen macht Wencke Lemcken zum Saisonende Schluss. „In meinem Alter setzt man andere Prioritäten“, sagt die 34-Jährige.
Mehr als die Hälfte ihrer Laufbahn verbrachte Lemcken bei Wacker Mecklenbeck, wo sie aktuell ihre 16. Spielzeit absolviert. Hüftprobleme zwangen die Stürmerin dazu, bereits in dieser Saison kürzer zu treten. Als Co-Trainerin steht sie nun seit Saisonbeginn Wacker-Coach Oliver Witt zur Seite. Auf dem Feld greift sie nur noch in Ausnahmefällen ein. „Wenn eine Partie mal eng ist“, erläutert Witt, „und wir gegen Ende dringend ein Tor brauchen, dann kommt Wencke zum Einsatz.“
„Einmal Wacker, immer Wacker“
Denn ihren Torriecher hat sich die Vollblutstürmerin bis heute bewahrt. Klar, dass in der Vergangenheit auch mal höherklassige Vereine anklopften – jedoch stets ohne Erfolg. „Einmal Wacker, immer Wacker“, betont Lemcken. „Ich fühle mich dem Verein sehr verbunden.“ Das verwundert nicht, kann sie doch auf eine Reihe Erfolge mit den Lila-Weißen zurückblicken: Im Kollektiv etwa die Aufstiege von der Kreis- bis in die Landesliga oder zuletzt der Titel bei den Hallenstadtmeisterschaften 2011; als persönliches Highlight wohl die Nominierung zur Sportlerin des Jahres durch eine regionale Tageszeitung im Jahre 2006.
Zurheiden kommt im Sommer
Einen Nachfolger für den Posten des Co-Trainers hat Wacker bereits gefunden. Nicolas Zurheiden, zuvor Trainer bei GW Amelsbüren und Westfalia Kinderhaus, kommt zur neuen Saison. „Ich wollte jemanden, der die Mannschaft weiterbringt“, sagt Witt. „Mit seiner Erfahrung ist Nicolas da der richtige Mann.“ Die Spielerin Wencke Lemcken wird ungleich schwerer zu ersetzen sein. „Vielleicht gibt es ja irgendwann mal einen Rücktritt vom Rücktritt“, hofft Witt.
Und ganz so ausgeschlossen ist das gar nicht, bleibt Lemcken doch zunächst weiter im Verein angemeldet. Die Gesundheit hat aber erst mal Vorrang, „wenn es sich mal bessert, sagt sie abschließend, „wer weiß…“. In den Ohren mancher Abwehrspielerin dürfte das wie eine Drohung klingen.