BW Greven: Siegeswille ist das beste Rezept
Von Till Meyer
(28.04.15) Nicht immer entscheiden Technik, Kraft und Spielwitz über den Ausgang eines Fußballspieles. Es gibt Spiele, da sind andere Dinge die entscheidenden Faktoren. So auch im Spiel Westfalia Kinderhaus gegen BW Greven, indem sich die Gäste, trotz dünner Personaldecke, mit 4:1 (1:0) durchsetzen und alle Punkte einsackten. Dieses Spiel war damit ganz eindeutig ein Beleg für den Spruch: Der Wille versetzt Berge! In diesem Fall sichert er zwar eher Siege, aber der Sinn dahinter ist der gleiche.
"Ich hatte Angst, dass wir wieder einbrechen, aber die Mädchen haben sich toll gewehrt", berichtete Grevens-Trainer Jürgen Röös. Mit dieser Aussage spielt er auf die vielleicht spielentscheidende Szene dieses Spiels an - zumindest für die Köpfe seiner Kickerinnen. Es läuft die 67. Spielminute und die Gästeabwehr befindet sich in einer Tiefschlafphase. Kinderhaus` Ronja Wundenberg hat somit keine Mühen, auf 1:2 zu verkürzen. Aber in diesem Spiel riss sich Röös`-Truppe am Riemen und bewies nicht nur Moral, sondern auch einen unbändigen Siegeswillen: "Das Spiel war einfach eine Frage des Willens und den hatten meine Mädels". Das dokumentiert auch der darauf folgende Doppelpack von Myriam Stamm zum 3:1 und 4:1 (78./90). "Das dritte Tor war zwar ein Kullertor, aber es war sehr wichtig, da Kinderhaus eine Drangphase hatte", war Röös spürbar erleichtert, dass Stamm das Nervenkostüm der Truppe schnell wieder etwas beruhigen konnte.
Kung-Fu-Tor als Türöffner
Ein Sprung zurück in die davor liegenden 66 Spielminuten lohnt sich, denn es wurden schöne und akrobatische Tore erzielt. Das 1:0 für die Gäste fiel bereits in der 7. Spielminute, durch eine "Kung-Fu-Einlage" von Kristina Kock. "Das war so quasi die einzige Torchance in der ersten Hälfte gegen uns und die geht rein", schilderte Kinderhaus-Coach Manuel Ilgner etwas verärgert das Gegentor und verschwieg dabei nicht, dass auch seine Torfrau Natascha Fix nicht ihren besten Tag erwischte. Bei den einen läuft`s und bei den anderen eben nicht - wie so oft im Fußball. So auch in der 60. Minute, als sich Grevens Isabelle Loeken ein Herz fasste und das Leder aus gut 18 Metern zum 2:0 in Knick jagte. "In dem Spiel lief einfach alles schief, was schief laufen konnte", resignierte Ilgner und verwies noch auf die schwache Passquote seines Teams: "Wir hatten vielleicht 60%-Zuspielquote. Damit kann man spielerisch auch nichts reißen". Die Gäste wird das wenig gekümmert haben, denn sie konnten die drei Punkte mit nach Hause nehmen.
Westfalia Kinderhaus - BW Greven 1:4 (0:1)
0:1 Kock (7.), 0:2 Loeken (60.)
1:2 Wundenberg (67.), 1:3 Stamm (78.)
1:4 Stamm (90.)