Frauen-Kreisliga
Hohe Ems-Hürde wird fast zum Stolperstein
Von Till Meyer
(05.5.15) Nicht jedes Spiel kann mit filigraner Leichtigkeit gewonnen werden. Das mussten auch die Saxoninnen an diesem Wochenende in ihrem Gastspiel an der Ems erfahren. Westbevern war der "erwartet" schwere Gegner, der dem Nervenkostüm des Tabellenführer arg zusetzte und sich am Ende doch mit 0:2 (0:1) der individuellen Klasse beugen musste. Münsters Kickerinnen vom Kanal bleiben damit auch weiterhin unangefochtener Tabellenführer und müssen bis zur möglichen Aufstiegsparty (nur) noch "fünf Endspiele" erfolgreich gestalten.
Eigentlich lief das Spiel aus Sicht der Gäste nach Plan. Zwar stand Westbevern gut und tief gestaffelt in der eigenen Hälfte, aber die 12-Minuten-Hattrick-Schützin des vorletzten Wochenendes fand trotzdem in der 32. Minute die Lücke: 1:0 für Saxonia durch Sonja Schlicht und die "beruhigende Führung" für den Tabellenführer. Allerdings versäumten es die Mädels von Gäste-Coach Marc Dillmann, das Ergebnis frühzeitig höher zu gestalten. Aber das ist auch immer leichter gesagt, als getan - schließlich stand ja noch ein "wehrhafter Gegner" auf dem Platz, der seine taktische Marschroute konsequent und diszipliniert durchzog. Die Idee dahinter erklärte Westbeverns Trainer Jürgen Roreger wie folgt: "Eng stehen und auf Konter warten. Notfalls auch mit langen Bällen". Ein Rezept, das fast mit einem Punkt belohnt worden wäre.
Auf den Schockmoment folgt die Erlösung
"Wir haben einfach vergessen, das zweite Tor zu machen und so lebte das Spiel natürlich von seiner Spannung", umriss Dillmann das Geschehen auf dem Grün. Dabei konnte sich Westbevern mehrfach bei seiner "überragenden" Torhüterin Vera Kolkmann bedanken, dass es zunächst bei nur einem Einschlag im Kasten blieb. "Sie ist einfach eine Top-Torfrau. Für mich und viele andere auch die beste der Liga", geriet Roreger ins Schwärmen. Und dann kam die 85. Spielminute, die das Spielgeschehen beinahe auf den Kopf gestellt hätte: Ems-Spielerin Maren Loddenkötter hat das 1:1 auf dem Fuß, aber kann die Gelegenheit nicht nutzen. "Wenn da der Ausgleich fällt, dann verlieren wir hier zwei Punkte", war Dillmann heilfroh, dass es eben nicht so kam. Und wie so oft im Fußball fällt das Ding dann auf der anderen Seite. Fast im selbem Atemzug erhöht Mareike Ficht auf 2:0 (85.) für Saxonia. Damit waren die drei Punkte natürlich eingetütet.
Trotz der Niederlage war Roreger einverstanden mit dem Auftritt seiner Mädels:"Klar sind wir zufrieden - besonders wenn man bedenkt, dass Saxonia schon über 100 Tore erzielt hat und wir nur zwei Stück bekommen." Dillmann hingegen war mit Abpfiff des Spiels bereits gedanklich bei den bevorstehenden "fünf Ednspiele bis zum großen Ziel".
Ems Westbevern - Saxonia Münster 0:2 (0:1)
0:1 Schlicht (32.), 0:2 Ficht (85.)