Der Kleinste mit dem Kopf! Ökten erlöst SCR!

von Christian Lehmann

(12.12.14) Nachspielzeit. Vito Taurino, die Fleißbiene im Mittelfeld des SC Reckenfeld, legt sich den Ball zurecht. Sein Freistoß von halbrechts senkt sich in den Sechzehner. Am zweiten Pfosten kommt ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz, Erkan Ökten, mit dem Kopf an den Ball und erzielt das erlösende Tor, das den Gästen aus Reckenfeld einen 2:1 (0:0)-Auswärtssieg bei Westfalia Kinderhaus beschert.

So geschehen gestern Abend an der Großen Wiese, der Spielstätte des SC Westfalia. Nach der unglücklichen Niederlage seines Teams ärgerte sich der Kinderhauser Coach David Pepping maßlos über den späten Gegentreffer. "Ich weiß nicht, wie so etwas passieren kann. Ich bin froh, dass jetzt Winterpause ist." Überschwängliche Freude überwog hingegen bei SCR-Coach Metin Tüfekci nach dem vierten Spiel in Serie ohne Niederlage: "Endlich war der Fußballgott mal auf unserer Seite. Es war ein ausgeglichener Spiel, das wir verdient, aber mit ein wenig Glück gewonnen haben."

Magerkost in Durchgang eins

Die ersten 45 Minuten hätten sich die Zuschauer bei diesem lausigen Wetter besser schenken können. Kalle Hoffmann (17.) und Emre Kücükosman (36.) besaßen Chancen für die Gäste. Raphael Northoff hätte auf der Gegenseite netzen können, zielte aber knapp daneben, nachdem SCR-Keeper Lars Dömer ihn bei einem versuchten Befreiungsschlag angeschossen hatte (24.).

Der zweite Durchgang bot dann mehr Prickelndes: Zunächst gingen die Gastgeber verdientermaßen durch Emre Kücükosman in Führung (60.). Zuvor war Lino Deitmar auf dem nassen Rasen weggerutscht. "Multinocken auf diesem Untergrund machen keinen Sinn", ärgerte sich Pepping über die falsche Schuhwahl seines Spielers. In der Folge kamen die Kinderhauser aber immer besser zurück ins Spiel und entfachte Druck.

Lob für Schiedsrichterin Arlt 

Reckenfeld haderte dann mit einer Entscheidung von Schiedsrichterin Vanessa Arlt, als Kalle Hoffmann nach einer Flanke von Taner Gezer den Ball per Kopf vermeintlich im Tor untergebracht hatte (73.). Pepping: "Ich kann mir vorstellen, dass der drin war. Trotzdem: Kompliment an die Schiedsrichterin. Die hat richtig, richtig gut gepfiffen." Auch SCR-Trainer Tüfekci attestierte der jungen Unparteiischen eine gute Leistung. Trotzdem sei in besagter Situation für ihn ein reguläres Tor gefallen.

Auf der Gegenseite fiel wenig später das 1:1. Einen von den Gästen nicht konsequent geklärten Ball beförderte Pascal Altefrohne wieder in den Strafraum. Dort wurde er so abgefälscht, dass Dömer keine Chance mehr hatte und das Leder hinter ihm einschlug (85.). Die Reckenfelder haderten wieder mit einem späten Gegentor wie schon in den letzten beiden Partien gegen Albersloh und Rinkerode. In der Nachspielzeit besiegten sie aber dank Öktens Kopfballtor ihr Trauma und können beruhigt in die Winterpause gehen.

Westfalia Kinderhaus II - SC Reckenfeld     1:2 (0:0)
0:1 Kücükosman (60.), 1:1 Altefrohne (85.),
1:2 Ökten (90.+1)