Anspannung, Vorfreunde, Kopfstände
von Sascha Keirat
(25.05.11) Dafür spielt man Fußball: Am letzten Spieltag der Saison die Meisterschaft klarmachen beziehungsweise den Favoriten noch einholen können. Die Vorfreude auf Sonntag ist bei den Konkurrenten Westfalia Kinderaus und FC Gievenbeck II riesig.
In besonderem Maße ist das in Münsters Norden der Fall. Die Kinderhauser dürsten seit 26 Jahren danach, endlich wieder aufzusteigen. „Die Euphorie hier im Stadtteil ist greifbar“, schildert Westfalias Sportlicher Leiter und Spieler Carsten Dütschke. Das äußert sich zum einen in den vielen Vorbereitungen, die für den möglichen Coup getroffen werden. Zum Beispiel wirbt der Verein mit Ankündigungsplakaten und kurzen Videoclips unter dem Motto: „Ein ganzer Stadtteil steht Kopf“. Zudem sind die Bier-Reserven für die erwarteten 400 bis 500 Zuschauer aufgestockt worden.
Auch Trainer Carsten Kruth und seine Spieler legen sich mächtig ins Zeug, um die Anlage am Wangeroogeweg in Schuss zu bringen. Da Platzwart Bernhard Tebel derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht am Platz sein kann, betätigt sich Florian Eden fast täglich in diesem Feld. Kruth selbst bewässert morgens vor der Arbeit den Rasen und schaut abends noch einmal nach dem Rechten. Noch am Dienstagabend installierten Sven Thoma und Dütschke am Rande des Trainings grüne Sitzschalen (erworben vom SC Preußen) auf der Tribüne. „Wir wollen unseren Zuschauern ja auch was bieten“, sagt Dütschke.
Anreiz aus Münster-West
Das gilt natürlich auch auf dem Platz, wo mit dem ESV Münster ein Gegner kommt, der alles andere als Kanonenfutter darstellt. „Die sind immer unbequem und werden absolut heiß sein, wegen der Zuschauer und weil sie sicherlich auch einen Anreiz aus Münster-West bekommen werden“, schätzt Dütschke. Auch in Münster-West, genauer gesagt am Gievenbecker Weg, ruhen die Hoffnungen auf den Eisenbahnern. „Wir glauben fest daran, dass der ESV einen Punkt holen kann“, sagt FC-Trainer Henning Timpe, dessen Team zwei Punkte aufholen muss. Seine Elf tritt gegen BW Greven an, das einzige Team, gegen das Gievenbeck in diesem Jahr verlor. Die Partie wird auch von der ersten Mannschaft verfolgt, die ihren Treffpunkt extra vorverlegt hat und auf einen zusätzlichen Grund zum Feiern auf der abendlichen Saisonabschlussfeier hofft.
Beim FCG ist die komplette Truppe - inklusive Westfalenliga-Aushilfen - fit und brennt auf einen Einsatz. Kinderhaus muss noch um den Einsatz von Kapitän Kai Pfaff und Marcel Pielage bangen, da beide sich zuletzt in Hohenholte Verletzungen zuzogen.