Plötzlich Meister: Handorf ist durch
Von Sascha Keirat
(09.05.13) Den Weg nach Greven ersparten sich die Handorfer, nachdem sie bei Wacker II nur 1:1 gespielt hatten. Per Telefon-Konferenz waren sie dann live dabei, wie der SC Reckenfeld das 3:2 bei Nullneun erzielte und sie damit zum Meister machte. Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die lange Wartezeit in der Schlange zur Bezirksliga ist damit beendet.
An der heimischen Anlage an der Heriburgstraße organisierten die Handorfer eine spontane Meisterparty, Abteilungsleiter Andreas Koehn-Hevernick hatte vorsichtshalber Wurst organisiert und Getränke kaltgestellt. Am Abend will die Truppe dann weiter ins „Cuba Nova“ zur 90er-Party.
Anfang der 1990er konnten die meisten der TSV-Spieler schon sicher geradeaus laufen, Trainer Frank Busch hat eine Mannschaft mit einem gewissen Maß an Erfahrung zum Titel geführt. „Fußballerisch waren wir in dieser Saison gar nicht so stark wie in den letzten Jahren“, blickte Busch am Rande der Party zurück. „Aber wir haben trotzdem fast immer die Punkte geholt, das war das Entscheidende.“ Auch Tobias Jöhren ließ die Saison noch einmal Revue passieren: „Das 3:2 gegen Altenberge oder das 4:3 gegen Schwarz-Weiß – solche Spiele haben wir in den letzten Saisons oft verloren. Jetzt waren wir so was von reif für den Aufstieg!“ Kapitän Oliver Austermann rief noch einmal ins Gedächtnis: „Wir sind fast alle Handorfer Jungs, die schon seit Ewigkeiten hier sind und, wenn überhaupt, nur kurz woanders gespielt haben.“
Erstmals seit 1984 wieder überkreslich
Eine Zutat zum Gewinn des Titels war also die Eingeschworenheit, der Bezug zum Verein. Geld wird beim TSV – bis auf Prämien – keins gezahlt. „Darin lag auch der Reiz für mich, als ich hier angefangen habe. Ich habe Potenzial in der Mannschaft gesehen, jeder Einzelne hat sich über die Jahre weiterentwickelt und sich den Aufstieg verdient“, so Busch. Der Trainer selbst steckte jede Menge Arbeit in sein Team, integrierte auch Spieler aus der eigenen Jugend und formte eine spielstarke wie taktisch reife Mannschaft.
Die darf ihren Klub jetzt erstmals seit dem letzten Abstieg 1984 wieder überkreislich vertreten. So gut wie alle Spieler haben ihre Zusage für die neue Saison gegeben – Goalgetter Jonas Kreutzer überlegt noch. Vielleicht wird er ja schon heute Abend auf der Meisterfeier vom Bleiben überzeugt...