Sassenberg kickt Freckenhorst vom Thron
Von Robert Wojtasik
(10.05.14) Wenn das mal nicht noch ein Helene-Ständchen extra gibt: Der VfL Sassenberg hat das Topspiel des 26. Spieltags gegen den TuS Freckenhorst 3:2 (2:1) gewonnen und die Tabellenführung übernommen. Damit läuteten die Kicker ein Wochenende voller Feierlichkeiten in der Hesselstadt ein.
Die gut 350 Zuschauer im Waldstadion hatten kaum Platz genommen, da lag der Ball schon im Netz. Die Gäste aus Freckenhorst jubelten, doch Schiedsrichter Jürgen Meller hatte eine Abseitsstellung von Dennis Walendi ausgemacht und den Treffer nicht gegeben. Zack, weg war die Konzentration beim TuS - Sassenbergs Stefan Wortmann trieb die Kugel im Gegenzug über den halben Platz, legte quer auf Johannes Vogelsang, der zum 1:0 einschob (4.). Die Gäste brauchten etwas, um zurück ins Spiel zu finden. Der VfL schlug Kapital daraus und erhöhte durch Tobias Brand (14.).
Kortenjann bringt Freckenhorst ran
Mitte der ersten Hälfte wurde Freckenhorst besser. Alex Zert verarbeitete an vorderster Front die vielen lang geschlagenen Bälle seiner Mitspieler stark und kam zu zwei guten Chancen. Aber sowohl sein Schuss in der 26. als auch sein Kopfball in der 30. Minute gingen knapp am Kasten vorbei. Den mittlerweile verdienten Anschluss stellte dann Kevin Kortenjann her: Zerts Schuss konnte VfL-Verteidiger Stefan Brinkmann noch abblocken, Kortenjanns Nachschuss saß (38.).
Nach dem Seitenechsel erwischte wieder Sassenberg den besseren Start und zog auf 3:1 davon. TuS-Kapitän Jan Gierhake foulte Brand im Sechzehner, den Elfer verwandelte Vogelsang sicher (54.). Für die Vorentscheidung hätte anschließend Mario Kiese sorgen können, der aber aus der Kurzdistanz an TuS-Keeper Sebastian Neukötter scheiterte (64.). So bekamen später auch die Gäste noch einen Elfer zugesprochen: VfL-Schlussmann Julian Reher und Marius Gohl gingen gleichzeitig zum Ball - wer eher dran war, war schwer zu erkennen (s. Bild unten). Gierhake traf vom Punkt (73.).
Kaminski auf der Linie, Stafflage auf die Latte
Eine spannende Schlussphase war also garantiert: TuS-Verteidiger Simon Kaminski klärte per Kopf auf der Linie den Schuss von Michael Wessel (83.), die letzte Aktion des Spiels war ein Eckball von Freckenhorsts Marcel Stafflage, der auf der Latte landete (90.+4.). "Sassenberg hat das Spiel auf den Außenbahnen sehr eng gemacht und wir haben es leider kaum geschafft, den Ball kontrolliert nach vorne zu bringen", sagte TuS-Trainer Andreas Strump.
"Unnötig spannend", fand VfL-Coach Marco Ruhe das Ganze, lobte zugleich aber seine Mannschaft und besonders die "bärenstarke Leistung" Wortmanns, der quasi nie vom Ball zu trennen war und viel Gefahr ausstrahlte. Dann verschwand Ruhe Richtung Kabine. Umziehen war angesagt. "Ich hab' die Uniform dabei", sagte er noch, "gleich wird gefeiert."
Für beste Laune auf dem Jubiläumsfest des örtlichen Schützenvereins dürfte damit gesorgt sein. Wenn am Abend unter anderem ein Helene Fischer Double mit dem aus sportlicher Sicht so passenden Namen Victoria munter ein paar Schlager trällert, springt bestimmt auch ein Ständchen für die Fußballer raus. Die können dann ähnlich rasant und atemlos durch die Nacht hetzen wie zuvor über den Platz. Morgen ist ja frei.
VfL Sassenberg - TuS Freckenhorst 3:2 (2:1)
1:0 Vogelsang (4.), 2:0 Brand (14.),
2:1 Kortenjann (38.), 3:1 Vogelsang (54./FE),
3:2 Gierhake (73./FE)