Das Pech der Untüchtigen
Von Mario Witthake
(23.03.15) "Wir hatten das Glück des Tüchtigen" - diese bestens bekannte Fußballphrase gilt für Schwarz-Weiß Münster momentan nicht. Und sie gilt nach Ansicht von Co-Trainer Alberto Costa zurecht nicht: "Wir sind im Training nicht tüchtig, deshalb werden wir auch nicht belohnt." Beim 0:2 (0:0) gegen den SV Mauritz saß für die Rappen wieder einmal deutlich mehr drin. Auch der Gegner war trotz des Sieges reichlich unzufrieden.
Denn außer den Toren von Florian Diening und Jonas Keller (60./72.) gab es für Trainer Christopher Dunkel-Steinhoff wenig erfreuliches festzuhalten. Konnte er in der Vorwoche noch fünf Mann außen vor lassen, schusterte er sich am Sonnenbergweg so eben ein Team - mit einem gewissen Dunkel-Steinhoff für 90 Minuten auf dem Feld - zusammen. "Und dann haben wir auch noch richtig schlecht Fußball gespielt. Ich habe noch nie eine Mannschaft in der Kabine gesehen, die nach einem 2:0-Sieg so unzufrieden war."
Kurioses zwischen den Toren
Einen üblen Tag erwischte auch SW-Spieler Alex Wrublewski. Im ersten Durchgang gehörte er zu den Spielern, die ihr Team mit 2:0, 3:0 oder 4:0 in Führung hätten schießen können. Kurz nach dem 0:1 wollte er seine bevorstehende Auswechslung ausdiskutieren, beschimpfte seinen eigenen Mitspieler Francisco Noguera und sah Gelb-Rot (65.). Das passte zum Spiel, in dem Michael Backasch kurz zuvor zum vermeintlichen Ausgleich traf. Weil Mauritz-Keeper Frank Kreuzberg den Torschützen beim Schuss außerhalb des Strafraums gelegt und der Schiedsrichter bereits abgepfiffen hatte, zählte das Tor nicht. Dass Kreuzberg Gelb statt Rot sah, sagen wir, besserte nicht unbedingt die Laune der Gastgeber. Der Freistoß brachte zwangsläufig nichts ein.
"Wie, die haben nicht übern' Schiri geschimpft? Ich an deren Stelle wäre ausgerastet", wunderte sich Dunkel-Steinhoff. "Natürlich kann man über Rot diskutieren, aber dafür waren wir nach 60 Minuten wieder platt", sagte Costa.
SW Münster - SV Mauritz 0:2 (0:0)
0:1 Diening (60.), 0:2 Keller (72.)
Gelb-Rot: Wrublewski (65./SW)