Pyro, Pogo, Platzsturm: Osttor-Oldies feiern

Von Robert Wojtasik

(27.05.14) André Schubert hört sich am Dienstag immer noch nicht richtig fit an. So ist das nun mal ab einem gewissen Alter. Der Muskelkater ist am zweiten Tag danach am schlimmsten, der vom Feiern meist gerade erst richtig abgeklungen.

Am Sonntag hat der TuS Hiltrup IV mit einem 5:0 über Centro Español die Meisterschaft in der Kreisliga C2 perfekt gemacht. Anschließend bewiesen die Osttor-Oldies um Spielertrainer Schubert, dass sie auch meisterlich feiern können. Die Fans stürmten nach dem Abpfiff den Platz, pogten mit den Spielern um die Wette, die dann später beim Fototermin buchstäblich ein Feuerwerk abbrannten. „Beim Feiern können wir den meisten noch was zeigen“, sagt Schubert.

„Keine Bananenliga“

Aber auch sportlich hat’s Hiltrups Vierte der Konkurrenz in dieser Saison gezeigt. Bis heute ging kein Spiel verloren. Dabei sei die C2 „keine Bananenliga“, wie Schubert betont. „Irgendwann haben wir uns einfach in einen Rausch gespielt.“

Die Hiltruper sind der lebende Beweis dafür, dass es manchmal eben auch ohne hundertprozentige Fitness geht. Gegen Centro musste Sebastian Draba zur Pause entkräftet ausgewechselt werden. Kurz zuvor hatte er sich ein ungleiches Laufduell mit einem deutlich jüngeren Centro-Spieler geliefert.

Fußballerische Qualität unbestritten

Die fußballerische Qualität der Hiltruper ist aber unbestritten. Dafür sind zu viele alte Hasen dabei – und manches verlernt eben einfach nicht. Hier mal einen wichtigen Freistoß versenken, dort einen Ball über die Linie nicken. Fünf Spieler im Team sind über 1,90, „das ist dann nicht zu verteidigen“, weiß Schubert. „Der Gegner kann ja nicht mit Strickleiter aufs Feld kommen.“

Für mehr als C-Liga reicht’s dann aber auch nicht mehr. Das wissen die Hiltruper, deshalb steht auch dick „Niemals B-Liga“ auf den Aufstiegspolos. Die Mannschaft wird kommende Saison in der neuen Kreisliga D spielen. Den Startplatz in der Kreisliga B könnte die Dritte übernehmen, wobei man sich hier nicht zuletzt nach dem 0:12 in Hohenholte am Sonntag fragen muss, ob das denn so sinnvoll wäre.

Für die Vierte gehen die Feierlichkeiten derweil weiter. Sonntag ist Saisonabschluss, am 20. Juni geht’s auf Mannschaftsfahrt nach Hamburg. Danach werden sich Schubert & Co. irgendwann auch mit der neuen Spielzeit beschäftigen müssen, sprich: fleißig Altherrenteams in der Umgebung scouten. „Spielerisch gute Alte sind immer willkommen“, so der Coach, „aber ganz ohne die Jungen geht’s auch nicht.“ Erst recht nicht, wenn die eigenen Küken nun vorsichtig flügge werden. So wie Marcel Kroker. Der 28-Jährige kickt künftig für Hiltrups Zweite.

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