TuS schießt sich mit 7:3 ins Pokalfinale
Von Lutz Hackmann
(08.03.12) Eine gute halbe Stunde lang roch es im Telgter Stadion am Klatenberg nach einer Überraschung, nach 90 Minuten allerdings setzte sich dann doch der Favorit deutlich durch. Mit einem 7:3 (3:2) über die SG Telgte zog Westfalenligist TuS Hiltrup am Mittwochabend ins Finale des Krombacher-Pokals ein.
Es waren aber nicht die von Andree Kruphölter trainierten Münsteraner, die nach dem Anpfiff in einer flotten Partie zunächst den Ton angaben, sondern Stefan Hennings Bezirksligist. Schon in der zweiten Minute hatte der Aufstiegsaspirant seine erste gute Möglichkeit, wobei auch der TuS in der Anfangsphase durchaus gefährlich vors Telgter Tor kam. Jedoch hatten die Gäste, bei denen Kruphölter Daniel Ziegner auf der Sechs ausprobierte und Daniel Bothen nach langer Zeit wieder in die Innenverteidigung rückte, einige Probleme beim Umschalten von Offensive auf Defensive. Telgte arbeitete gut gegen den Ball störte früh – und erarbeitete sich so auch seine Chancen. Mit einem Doppelschlag durch Nikolas Behrendt (15.) und Marius Müller per Strafstoß (17.) gingen die Platzherren mit 2:0 in Front.
Für Kruphölter an der Seitenlinie war das kein Grund, sich übermäßig zu sorgen: „Ich bin ganz ruhig geblieben, wir hatten ja unsere Chancen. Mir war klar, dass wir irgendwann treffen“, so der TuS-Coach, der Recht behalten sollte: Nach einer halben Stunde verkürzte Dennis Hoeveler, zwei Minuten später war Uli Kockmann per Kopf zum Ausgleich zur Stelle, und erneut Hoeveler sorgte für die Hiltruper Halbzeitführung. „Das war gut, und das war auch wichtig“, meinte Kruphölter, „wir wussten, dass Telgte für sein laufintensives Spiel irgendwann nach hinten raus Tribut zahlen wird.“ Genau so kam es auch, Winter-Zugang und Ex-Gievenbecker Gunnar Weber schoss die Münsteraner dann zwischen der 66. und 75. Minute auf 6:2 nach vorn, ehe Johannes Habben nochmal für die SG traf (80.). Den Schlusspunkt für die mit feinen Ballstaffetten aufwartenden Hiltruper setzte dann Gunvald Herdin drei Minuten vor dem Abpfiff.
„Wir haben lange Zeit gut und diszipliniert agiert“, lobte Stefan Henning seine Mannen, „aber man hat dann irgendwann gemerkt, dass Hiltrup schon drei Wochen voll im Saft steht. In der zweiten Hälfte kam der Zwei-Klassen-Unterschied zu tragen“, so der SGT-Coach, der mit Fahri Malaj (Schulter) und Lars Brechler (Leiste) zwei verletzte Akteure zu beklagen hatte. „Insgesamt ist der Hiltruper Sieg natürlich verdient, aber wie ich finde ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“, schloss der ehemalige Preußen-Akteur sein Resümee. Sein Kollege Andree Kruphölter war mit der Vorstellung seiner Elf zufrieden: „Wir sind jetzt im Westfalen-Pokal, aber das ist natürlich nur ein Bonbon für uns. Wichtig war es, dass wir Spielpraxis getankt haben und mit einem Erfolgserlebnis in die Westfalenliga-Partie gegen Bad Oeynhausen gehen!“
SG Telgte – TuS Hiltrup 3:7 (2:3)
1:0 Behrendt (15.), 2:0 M. Müller (17./Foulelfmeter)
2:1 Hoeveler (30.), 2:2 Kockmann (32.)
2:3 Hoeveler (38.), 2:4 Weber (66.),
2:5 Weber (72.), 2:6 Weber (75.)
3:6 Habben (80.), 3:7 Herdin (87.)