"Stahlbad A-Liga" macht TSV zum Halbfinalisten
von Christian Lehmann
(13.03.15) TSV Handorfs Trainer Nicolas Hendricks wusste nach dem vor allem in seiner Deutlichkeit überraschenden 3:0 (1:0)-Erfolg im Kreispokal-Viertelfinale gegen die Warendorfer SU, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Man hat an diesem Spiel gesehen, wie stark unsere A-Liga wirklich ist. Das waren hammerharte Spiele, die uns auf diese Partie vorbereitet haben." Weil die Handorfer kompakt standen und die WSU vor allem im zweiten Durchgang fast nichts mehr auf die Kette bekam, war der TSV-Halbfinaleinzug auch hochverdient.
Im Halbfinale, in dem zudem der SC Münster 08 und der 1. FC Gievenbeck stehen, treffen die Handorfer nun auf Wacker Mecklenbeck, Hendricks' Ex-Klub. "Für mich ist das sowieso richtig geil, aber es ist der Oberhammer, dass wir im Halbfinale stehen und einer von uns im Westfalenpokal steht. Einfach sensationell, aber das haben wir uns auch hart erarbeitet."
Dahlmann erneut stark
À propos Arbeit: Die Warendorfer hatten auf dem Weg ins Halbfinale viel investiert und unter anderem den SC Füchtorf nach Elfmeterschießen und des BSV Roxel nach 0:3-Rückstand und Verlängerung ausgeschaltet. Umso erstaunlicher, dass die Truppe von Oliver Glöden an der Heriburgstraße nach der Pause einen derart blutleeren Auftritt hinlegte.
Nach fünf nervösen Anfangsminuten steigerte sich der TSV und hatte in der 10. Minute durch Kevin Michaelis die erste Chance. Warendorf hatte danach mehr zu bieten. TSV-Keeper Christoph Dahlmann parierte glänzend gegen Warendorfs Dennis Bonin (24.). "Ich kann ihn im Moment einfach nicht rausnehmen", erläuterte Hendricks, warum er dem gelernten Feldspieler Dahlmann den Vorzug vor seinem Bruder, Keeper Lukas Hendricks, gab, obwohl dieser seine Verletzung auskuriert hat. In vier Rückrundenspielen hat Dahlmann erst ein Gegentor kassiert und dabei stets starke Leistungen gezeigt. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte vergaben Laurence Wacker und Pavel Borisov weitere gute Gelegenheiten für die WSU. "Wir waren in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft", meinte Trainer Oliver Glöden. "Der Gegner stand sehr tief, hatte keine klaren Torchancen. Meine Mannschaft hat sehr gut agiert."
Bluteleerer WSU-Auftritt nach der Pause
Kurz vor der Pause fiel dann aber das Führungstor der Gastgeber. Nach einem Ballverlust im Aufbau zog Pascal Wenker von halblinks zum WSU-Tor und verfrachtete die Kugel in die lange Ecke (39.). Kurz nach der Pause legten dann Tim Austermann mit einem schönen Volleyschuss nach Freistoß von Steffen Mauer (48.) und erneut Wenker nach Ballgewinn von Marius Kemper (59.) die weiteren Treffer nach. Bereits zuvor hätte nach einem Mauer-Freistoß Matthias Bunzel den Sack zumachen müssen, doch sein Kopfball strich Millimeter am Pfosten und zwei heranrauschenden TSV-Beinen vorbei (50.).
Zwar sah der WSU-Anhang noch eine gute Gelegenheit durch Laurence Wacker (82.), insgesamt verwalteten die Handorfer das Ergebnis aber ohne größere Probleme gegen nun enttäuschende Warendorfer. "Wir haben nach der Pause komplett den Faden verloren", monierte Glöden, der deshalb den Handorfer Sieg auch als verdient ansah. "Wir haben es mal wieder geschafft, zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten zu spielen."
"Wir hatten es am Ende wirklich komplett im Griff", jubelte Hendricks und schob hinterher: "Gegen Rinkerode erwartet uns eine ganz andere Aufgabe." Denn am Sonntag geht es wieder ins "Stahlbad Kreisliga A".
TSV Handorf - Warendorfer SU 3:0 (1:0)
1:0 Wenker (39.), 2:0 Austermann (48.),
3:0 Wenker (59.)