KSK: Zwei Namen, zwei Pässe – aber derselbe Mann

Von Henrik Haukbek

(28.05.13) Reichlich verblüfft schauten die Spieler der IKSV Münster drein, als sie der Mannschaft des SV Teutonia Coerde II am 17. April zum Spiel der Kreisliga C2 gegenüberstanden: War da doch einer im Teutonia-Dress, der eigentlich zu ihnen gehörte, und dessen durchaus noch gültiger Spielerpass bei ihnen lag! Und den sie sogar dabei hatten!

Die Teutonen aber hatten auch einen: Mit dem gleichen Foto aber einem anderen Namen, und das Geburtsdatum war auch ein anderes. Der Schiedsrichter sah sich nicht zuständig, verwies an den Staffelleiter, ließ den jungen Mann für den SVT spielen, dieser gewann 7:4 und der IKSV legte Einspruch gegen die Wertung dieser Begegnung ein. Nicht, weil er die Punkte brauchte, sondern um die Sache zu klären. Der Staffelleiter gab die Sache an die Kreisspruchkammer (KSK) weiter, und die verhandelte jetzt und brachte Licht in die Sache.

Der Mann ist Nordafrikaner, war vor einiger Zeit als Asylsuchender ins Land gekommen, hatte sich dabei - aus welchen Gründen auch immer - einen falschen Namen zugelegt, unter diesem Namen einen Spielerpass für den IKSV bekommen und war auch eigesetzt worden. Irgendwann kam er dann aber nicht mehr.

Die Sache mit der falschen Identität flog auf, der Mann kam vor Gericht, wurde verurteilt, durfte aber bleiben und erhielt auch seinen richtigen Namen zurück. Damit ging er Monate später zu den Teutonen, ohne sich jedoch beim IKSV abzumelden, und erhielt einen zweiten Spielerpass. Beide Vereine hatten von all dem keine Ahnung – bis es nun zu der oben erwähnten Begegnung kam.

Die KSK brachte jetzt zwar Licht in die Sache, vermochte indessen nirgendwo einen Schuldigen auszumachen. Dass man sich, wenn man sich einem neuen Verein zuwendet, beim alten abzumelden hat, wusste der Spieler offenbar nicht.

So machte der Vorsitzende Manfred Mönig einen Vorschlag zu Güte: Der IKSV nimmt seinen Einspruch zurück bekommt die Gebühr erstattet, und der SVT zahlt die Verhandlungskosten. Das wurde von beiden Seiten akzeptiert, und so ist die Sache erledigt. Zur Zufriedenheit auf allen Seiten.