Das Aufstiegsspiel
In Hiltrup werden Aufsteiger gemacht
Von Mario Witthake und Robert Wojtasik
(03.06.14) Das Spiel zwischen den Meistern der Kreisliga A1 und A2 ist eine spaßige Veranstaltung. Klar, beim Heimspiel-Supercup wurde auch in den letzten Jahren anständig geflemmt, doch stand die Laune und das Grabschen nach dem Riesenpokal im Vordergrund. Anders in diesem Jahr: Wegen der Spielklassenreform werden am Mittwochabend in Hiltrup Aufsteiger gemacht.
Der 1. FC Gievenbeck II und VfL Sassenberg haben sich durch eine fantastische Saison qualifiziert, am Mittwoch um 18.30 Uhr am Hiltruper Osttor aufzulaufen. Die Meisterschaft ist im Sack, jetzt kann der Aufstieg in die Bezirksliga klargemacht werden. Dem Verlierer bleibt die Hintertür über Hin- und Rückspiel gegen die SpVg. Oelde offen (12./15. Juni), doch darauf hat natürlich niemand Bock.
Sassenbergs Probleme
Das Momentum spricht klar für Gievenbeck. Das Team von Benni Heeke ist in den letzten Wochen zur Hochform aufgelaufen. Nach dem Gewinn der Meisterschaft vor drei Wochen hat es der Trainer geschafft, die Spannung hochzuhalten. Zuletzt hat der FCG am Sonntag GW Amelsbüren mit 7:2 abgefertigt. Sassenberg dagegen hat große personelle Sorgen, verlor am Sonntag 3:4 bei Borussia Münster. Abwehrchef Stefan Brinkmann fällt am Mittwoch definitiv aus, ebenso Martin Nachtigäller auf der Sechs. "Mir fehlt die komplette zentrale Achse", klagt Trainer Marco Ruhe. Der muss zudem auf Stefan Schmidt, Tobias Reiling und Lukas Nienaber verzichten, das Mitwirken von Stefan Wortmann und Tobias Brand ist fraglich. Gerade vor diesen beiden Spielern hat FCG-Coach Heeke großen Respekt. "Wir kriegen trotzdem eine vernünftige Truppe zusammen, die das erste und hoffentlich letzte Endspiel bestreitet", hofft Ruhe.
Vernünftig - so kann man die Mannschaft der Gievenbecker bezeichnen. Benni Heeke hat alle Mann dabei, auch Tom Gerbig (Platzwunde) und Maxi Franke, der zuvor länger ausgesetzt hat. Zudem stehen Heeke die Westfalenliga-Spieler Nico Eschhaus, Janis Hohenhövel und Nils Steinkamp zur Verfügung. "Das sind legitime Tricks. Ich find's schade, dass Gievenbeck nicht den Jungs vertraut, die sich vorher den Arsch aufgerissen haben", kommentiert Ruhe. Seine Sorgen könnten sich in Teilen als überflüssig erweisen. Eschhaus und Hohenhövel werden wohl nicht zum Einsatz kommen, Steinkamp dagegen schon, vermutlich in der Innenverteidigung.
"Die sind älter"
Marco Ruhe beansprucht die Rolle des Underdogs für sein Team. "Die müssen, die haben den Druck", sagt er, verspricht aber auch, dass bei Sassenberg "alle heiß" sein werden. Heeke dagegen sieht einen Vorteil beim Gegner. "Die sind uns von der Qualität sehr ähnlich, nur älter." In der Tat wird es spannend zu beobachten sein, wie die junge Mannschaft der Gievenbecker mit dem Druck umgeht.
Wenn sie es wie die Sassenberger schaffen, diesen Druck in die richtigen Kanäle zu leiten, steht allen Freunden dieses Fußballkreises ein richtig geiles Fußballspiel bevor. Wer morgen nicht in Hiltrup ist, so viel ist sicher, der ist selber schuld. Und: Natürlich wird der Supercup auch in diesem Jahr vergeben. An den ersten Bezirksliga-Aufsteiger der Saison - Gievenbeck oder Sassenberg.