High Noon in Ibbenbüren

Von Mario Witthake

(28.05.15) In Münsters Kreisliga spielt der Erste gegen den Zweiten. In Tecklenburgs Kreisliga B2 der Zweite gegen den Dritten. Das absolute Schlagerspiel findet am Sonntag aber definitiv in Ibbenbüren statt: Die Ibbenbürener SV und der TuS Recke kämpfen am drittletzten Spieltag um die beste Ausgangslage für den Titel in der Kreisliga A. "Das ist ein Spiel, über das man in den nächsten Jahren reden wird", glaubt ISV-Trainer Florian Lürwer.

"Das sind tolle Momente, man darf das nicht als Belastung sehen", schickt Reckes Trainer Marc Wiethölter voraus. Er ist vor dem Topspiel - beide Mannschaften liegen mit 69 Punkten an der Tabellenspitze - auch als Psychologe gefragt. "Ich habe meinen Spielern im Training gesagt, dass sie das Spiel genießen sollen. So ein Spiel hat man vielleicht einmal im Jahr. Manche haben das nie", so Wiethölter. ISV-Trainer Lürwer ist studierter Psychologie. Er will das Spiel "nicht unnötig hoch hängen." Als Trainer müsse man "keine zusätzliche Motivation reinbringen", das könne zur "Übermotivation und Verkrampfung" führen.

"Nicht wie der HSV"

Ein gemeinsames Frühstück am Spieltag wird es bei beiden Teams nicht geben. "Man soll die Abläufe nicht ändern", weiß Lürwer. "Wir fahren nicht wie der HSV ins Trainingslager nach Malente. Die Jungs sollen sich im gewohnten Umfeld aufhalten", sagt Wiethölter. Er habe als Trainer von Eintracht Rodde keine guten Erfahrungen mit solchen Maßnahmen gemacht. "Man geht sich dann schnell auf den Sack."

Die Resonanz im Kreis ist schon jetzt überwältigend. Vier Kreisliga-A-Partien wurden auf Freitag vorverlegt. Auch Bezirksligist Teuto Riesenbeck spielt am Freitag, damit die Spieler am Sonntag in Ibbenbüren zuschauen können. "Ich hoffe, dass wir die 1000 Zuschauer knacken", hofft Lürwer. Die Bierwagen vom Pfingstturnier sind zur Sicherheit stehen geblieben. Dass bereits um 13.15 Uhr die ISV-Reserve als Dritter der B1 den Zweiten TuS Recke II erwartet, sorgt für zusätzlichen Zunder und vielleicht für eine Entzerrung an den Kassen. Junioren-, Handball- und Frauenfußball-Teams, die beiden Klubs trommeln alles zusammen, was die Vereinsfarben tragen kann. Wiethölter rechnet mit 300 bis 400 Reckern und spekuliert auf ein "Heimspiel".

Noch ein Entscheidungsspiel?

Seine Einschätzung, dass man so ein Spiel nur einmal im Jahr bekäme, könnte am Ende der Saison wiederlegt werden. Wären beide Teams am 14. Juni immer noch punktgleich an der Spitze, gibt es ein Entscheidungsspiel. Bei einem Remis am Sonntag steigt die Wahrscheinlichkeit an. Wer siegt, trifft eine Vorentscheidung vor den letzten beiden Partien (Recke tritt noch gegen Bevergern und in Westerkappeln an; ISV in Uffeln und gegen Saerbeck). Es ist wie im Vorjahr, als Lengerich, die ISV und Recke die Liga dominiert haben, einfach schade, dass nur eine Mannschaft aufsteigen kann. "Beide hätten es verdient", sagen beide Trainer unisono.

Im zweiten Teil: Die Mannschaften im Vergleich