Recke 2015: Ein Dorf - eine Meisterschaft!
Von Mario Witthake
(14.06.15) Als guter Gastgeber hatte Westerkappelns Obmann Andreas Kröner die richtigen Worte parat. "Viel Spaß in der Bezirksliga" wünschte er dem TuS Recke am Sonntag, nachdem die Recker mit dem 3:1 bei Kröners Westfalia (Spielverlauf im Ticker) ihr Meisterstück gemacht hatten. Dass dieser Titel verdient ist, wird niemand in Abrede stellen. Dass man dem TuS diesen Erfolg gönnt, dokumentieren unzählige Glückwünsche von allen Seiten. "Ich freue mich total für den TuS und Marc Wiethölter", sagte etwa Hopstens Trainer Christoph Meyer. Eine ganze Liga gratuliert dem Meister und wird ein ganzes Dorf vermissen. Mindestens aus Sicht des jeweiligen Klub-Kassenwarts.
Auch in Westerkappeln war die Gemeinde Recke mit Mann und Maus vertreten. Vor drei Wochen bei der ISV war das Stadion des Gegners fest in Recker Hand. "Belohnt euch endlich", forderten die Anhänger seinerzeit. Die Mannschaft folgte der Anweisung und schlug den einzigen Verfolger mit 2:0. "Time to say goodbye Kreisliga A", verlautbarten die Recker Fans in Westerkappeln. Sie sollten Recht behalten. Die Spieler gewannen das 14. von 15 Rückrunden-Partien und schlossen eine überragende Saison mit 78 von 90 möglichen Punkten ab.
Kleinberns' Spitze
"Obwohl wir die schlechteren Außenverteidiger haben", frotzelte Außenverteidiger Martin Kleinberns mit Blick auf den Heimspiel-Teamvergleich zwischen Recke und der ISV vor dem Topspiel. Nette Spitze. Es ist aber auch wirklich schwierig zu beurteilen, was im Titelrennen den Unterschied zwischen zwei sehr guten Mannschaften gemacht hat. Im Topspiel war es Maik Klostermann mit zwei Treffern. Auch in Westerkappeln sorgte Reckes Top-Torjäger für das wichtige 1:0. Doch der TuS hat mehr zu bieten als Maik Klostermann. "Deren Nummer 18 würde bei allen anderen Mannschaft Stammspieler sein. Die ganzen Leute musst du erstmal bei Laune halten", sagt Christoph Meyer.
Damit will Meyer seinem Ex-Mitspieler Marc Wiethölter ein großes Lob aussprechen. Er hat sich nicht nur in ein gemachtes Nest gesetzt, sondern eine sehr gute Mannschaft in ihren Leistungen weiter stabilisiert. Mit Eintracht Rodde war der Coach im Vorjahr noch knapp in der Relegation gescheitert. In Zeiten des Triumphs wird er selbst nicht müde zu betonen, wieviel Arbeit ihm durch Co-Trainer Andreas Kleine und Betreuer Hannes Rieke abgenommen wird. Auch die Spieler übernehmen große Verantwortung. Stichwort Selbstkritik, Trainingseifer, Disziplin.
Ex-Coach feiert mit
Wiethölter weiß auch, dass sein Vorgänger Michel Stelthove ihm ein bestelltes Feld hinterlassen hat. Wo erlebt man heutzutage eine Meisterfeier, wo der Ex-Coach ausgelassen mitfeiert? Beim TuS Recke, anno 2015, darf man das erleben.