Ein echtes Abstiegs-Drama...

Von Svenja Kleditzsch

(30.06.15) ...brachten Türkiyemspor Ibbenbüren und der SV Brukteria Dreierwalde II am Samstag im Entscheidungsspiel um den B-Liga-Abstieg auf die Bühne. Wechselnde Führungen, ein bisschen Glück auf der einen, ein bisschen Pech auf der anderen Seite und schließlich eine Verlängerung, die es noch einmal in sich hatte - spannender hätte auch ein Krimiautor dieses Spiel nur schwer gestalten können. Nach 120 Minuten endete das Stück für beide Mannschaften, doch nur den Ibbenbürenern war nach ihrem 7:4 (4:4, 0:3)-Sieg ein Happy-End vergönnt.

Wie es sich für ein gutes Drama gehört, baute sich auch in dieser Partie die Spannung erst langsam auf. Zunächst neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld, die ersten fünfzehn Minuten glichen einem vorsichtigen Abtasten. Dann kam der erste Höhepunkt: Nach einem schnellen Konter (15.) setzte sich Stefan Blümel gegen seine Gegenspieler durch und schob zur 1:0-Führung für Brukteria ein. Türkiyemspor musste auf den Rückstand reagieren, lief dadurch aber in Gefahr, noch weitere Gegentore zu kassieren. Brukteria Dreierwalde II nutzte das sofort aus. Sven Tebbe (24.) und Henning Sasse (28.) erhöhten noch vor der Pause auf 3:0. "Damit haben wir Türkiyemspor ein bisschen überrascht", sagte Thomas Blümel.

Aufholjagd von Türkiyemspor

Nach der Pause schüttelte Türkiyemspor diese Überraschung ohne größere Probleme ab. Ügur Akpinar (48.) sorgte kurz nach Wiederanpfiff für den Anschlusstreffer, ehe Jannek Stilling (55.) den alten Abstand wieder herstellte. Doch auch davon ließ sich Türkiyemspor nicht aus der Bahn werfen und sorgte für die typisch dramatische, unerwartete Wendung.

Innerhalb von nur zwanzig Minuten stellten Jeffrey Kleist (57.), Ünal Özdemir (60.) und Ferit Taskiran (77.) den Ausgleich wieder her. "Der Druck von Türkiyemspor war einfach zu groß", gab Thomas Blümel zu. Seine Mannschaft beherrsche das Umschaltspiel zwar gut, habe aber versäumt die Verteidigung wieder aufzustellen.

Entscheidung in der Verlängerung

Somit ging die Partie nach 90 Minuten in die Verlängerung und das Drama nahm seinen Lauf. Brukterias Reserve stand inzwischen nur noch zu zehnt auf dem Platz, allerdings nicht wegen eines Platzverweises sondern wegen Verletzungspech. Vier Spieler mussten im Laufe des Spiels verletzt den Platz verlassen - das ließ sich mit drei Wechseln nicht kompensieren.

Des einen Leid ist des anderen Freud, das steht schon seit tausend Jahren in der Bibel und trifft auch hier zu. "Am Ende hat die Kondition nicht gereicht", sagte Thomas Blümel. Die zehn Spieler die noch auf dem Platz standen, konnten gegen Türkiyemspor nicht mehr standhalten und mussten sich schließlich im letzten Akt geschlagen geben. Der Mann der Verlängerung, Ügur Akpinar, brachte mit einem Hattrick (94./107./119.) das glückliche und unerwartete Ende für seinen Türkiyemspor Ibbenbüren.

Türkiyemspor Ibbenbüren - SV Brukteria Dreierwalde II     7:4 (4:4, 0:3)
0:1 Blümel (15.), 0:2 Tebbe (24.),
0:3 Sasse (28.), 1:3 Akpinar (48.),
1:4 Stilling (55.), 2:4 Kleist (57.),
3:4 Özdemir (60.), 4:4 Taskiran (77.),
5:4 Akpinar (94.), 6:4 Akpinar (107.),
7:4 Akpinar (119.)