Perfekt: FSV und SV 08 werden zum SV Gescher
Von Lutz Hackmann
(17.04.13) Man könnte sich fast eines Satzes von Alt-Kanzler Willy Brandt bedienen: „Es wächst zusammen, was zusammen gehört.“ – In Gescher jedenfalls ist es soweit: Der FSV Gescher und der SV Gescher 08 bündeln ihre Kräfte und fusionieren. Ab der nächsten Saison firmieren die Sportler der Glockenstadt unter dem Namen SV Gescher.
Die Zustimmung bei den Mitgliederversammlungen für das neue Konzept, für den neuen gemeinsamen Weg, war überwältigend. Am Montagabend votierten 87 Prozent der FSV-Mitglieder für den Zusammenschluss, am Dienstagabend legten die Nullachter mit 93 Prozent nach. Die Hürde Dreiviertel-Mehrheit nahmen beide Klubs mühelos. Das sah vor einigen Jahren noch anders aus, als damals Tornado und der FSV zusammengehen wollten. Diesmal überzeugten die Vereinsoberen die Mitgliederschar auf ganzer Linie, die Argumente für den Zusammenschluss fielen auf fruchtbaren Boden. Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wollte man in der 15.000-Einwohner-Gemeinde für die Zukunft kein Nebeneinander, sondern ein Miteinander.
Fast 2000 Mitglieder
Der künftige Großverein SV Gescher vereinigt unter seinem Dach fast 2000 Sportler, und gerade für die Fußballer ist die Fusion ein großer Gewinn. „Das ist ein Quantensprung“, stellt Helmut Höing, Sportleiter des SV 08 fest. „Und auch dieses klare Votum gibt uns jetzt Rückenwind für die kommenden Aufgaben!“ 08-Fußball-Vorstand Ulrich Horstick strahlte ebenfalls: „Wir haben von den Mitgliedern einen klaren Auftrag. Jetzt liegt´s an uns!“ Herbert Böing, seines Zeichens Sportvorstand beim FSV mit einer bald 30-jährigen Karriere im Ehrenamt des Klubs, frohlockte: „Wir hatten viel vor. Jetzt sind wir am Ziel. Aber es gibt nun auch sehr viel zu tun!“
Gespann Löschner und Gravermann
Die erste Aufgabe der Federführenden wird es sein, bis zum 1. Mai die Mannschaften beim Verband zu melden. Es zeichnet sich ab, dass sieben Seniorenteams und eine Damenmannschaft 2013/14 am Spielbetrieb teilnehmen. Eine besondere Situation gibt es in der Bezirksliga 11. Dort sind beide Vereine vertreten, der Verband verlangt bei einem Zusammenschluss die Abmeldung eines der beiden Teams. Damit steht entweder der SV 08 oder der FSV – auch das gilt es nun zu klären – als erster Absteiger in die Kreisliga A fest. Demnach gehen die Gescheraner in die kommende Saison mit einem Bezirksliga-Team, zwei A-Ligisten, zwei B-Ligisten und zwei C-Ligisten. Im Fokus der Fußball-Öffentlichkeit steht natürlich die Bezirksliga. Und auch hier bündeln die Gescheraner die Kräfte – und wollen mit beiden Trainern weitermachen: Peter Löschner (FSV) und Michael Gravermann (08) sollen die Truppe gemeinsam übernehmen, wobei Gravermann wie bisher der Part als Spieltrainer zufiele.
Spitzenteams in Bezirks- und Kreisliga
Die Aktiven Fußballer werden gemischt, die Besten sollen, so Helmut Höing, zu einer „Spitzenmannschaft in der Bezirksliga“ heranwachsen. Der Unterbau soll in der Kreisliga A Erfahrung sammeln, „wir wollen, dass eine von den beiden A-Liga-Mannschaften ein junges Team ist, das um die Plätze eins bis fünf dauerhaft mitspielen kann.“
Der Boden für den künftigen SV Gescher e.V. ist also bereitet. Wobei Herbert Böing unterstreicht: „Bei beiden Mitgliederversammlungen gab es zusammen 27 Gegenstimmen. Wir wollen versuchen, auch diese 27 Leute zu überzeugen, dass wir hier den absolut richtigen Weg eingeschlagen haben!“ Sollte das klappen, gibt es in der Glockenstadt nur Gewinner.