Borussia Münster: Rolle rückwärts in die Kreisliga
Von Nils Tyczewski
(25.06.13) Es war eine ereignisreiche Saison für den Verein aus dem Geistviertel. Allerdings waren nur die wenigsten dieser Ereignisse freudiger Natur. Der Start der Bauarbeiten für den Kunstrasenplatz etwa. Weit weniger schön war die sportliche Situation. Eine zehnwöchige Schwächeperiode von Anfang April bis Mitte Mai leitete den Super-GAU ein: Der Klub aus Münsters Süden spielt in der kommenden Saison nur noch in der Kreisliga. Einen einzigen Punkt holten die Jungs von Andrea Balderi in den zehn Partien während dieser Phase. Am Ende war klar: In diesen Wochen hatte die Mannschaft den Klassenerhalt verspielt. Selbst ein Schlussspurt mit sieben Punkten aus den letzten drei Partien reichte am Ende nicht mehr, um den Schaden zu reparieren. Borussia muss in der Kreisliga einen Neuanfang machen.
Einem ging dieser Abstieg ganz besonders Nahe: Andrea Balderi. Der Coach war nach sechs Jahren im Amt fest mit dem Klub verwachsen, hatte die Mannschaft selbst aus der Kreis- in die Bezirksliga geführt. Jetzt musste sich der Italiener ausgerechnet mit dem Abstieg verabschieden. Dabei hatte zur Winterpause noch nichts auf einen drohenden Abstieg hingedeutet. Borussia stand zum Ende der Hinserie auf Platz zwölf. Acht Punkte betrug der Vorsprung auf den Tabellenkeller.
Vielleicht fühlte sich der eine oder andere durch den vermeintlich großen Abstand zu sicher. Ein Denken, das sich als Trugschluss erweisen sollte. Borussia gewann bis zum 12. Mai nur noch eine einzige Partie. Nach dem 29. Spieltag war es dann soweit, der Klub von der Grevingstraße stand zum ersten Mal auf einem Abstiegsplatz. Dort verharrte Borussia bis zum Saisonende. Das Erwachen kam zu spät...