Analyse: Emsdetten 05 in allen Belangen überlegen

Von Nicolas Hendricks

(02.04.13) Schon vor dem Duell der Giganten zwischen Emsdetten 05 und dem SV Burgsteinfurt war klar, dass es kein normales Bezirksliga-Spiel werden würde. Zu viel stand auf dem Spiel - in letzter Konsequent vielleicht sogar eine ganze Saison. Am Ende gingen die Nullfünfer besser mit der Drucksituation um und sicherten sich die drei Zähler im oft zitierten "Sechs-Punkte-Spiel". Auf dem Platz war es nicht nur die individuelle Klasse, die den Unterschied ausmachte. Unter dem Strich war Emsdetten den Stemmertern in allen Belangen überlegen [zum Spielbericht].

Egal ob im Zweikampf-Verhalten, in der Passgenauigkeit oder in der Durchschlagskraft in den Offensiv-Dribblings. Emsdetten war für das Top-Spiel auf den Punkt genau auf seinem Leistungs-Mount-Everest. Extrem deutlich wurde diese Überlegenheit in der Platzhälfte vor dem komplett beschäftigungslosen 05-Keeper Nico Menebröcker. Gefühlt verloren die beiden Emsdettener Innenverteidiger Florian Quabeck und Sebastian Krassowski keinen einzigen Zweikampf. Dabei ging Quabeck mit einem verhärteten Oberschenkel in die Begegnung, wurde von Trainer Hans-Dieter Jürgens fünf Tage vor dem Top-Spiel beim 5:1 über Westfalia Kinderhaus extra geschont. Erst fünf Minuten vor Spielende machte der Oberschenkel des Kapitäns endgültig zu - doch da war das Spitzenspiel längst entschieden.

Außen verteidigte Christopher Nas auf links souverän. Auf rechts war Kevin Botella seine leichte Nervosität in den ersten 45 Minuten anzumerken, diese aber verschwand spätestens nach seinem Treffer zur 1:0-Führung kurz nach dem Wiederanpfiff. Auch die Mittelfeld-Achse Ahmed Belkadi, Anas Lotfi und Christian Bienemann, die im vergangenen Jahr den FC Mecklenbeck in die Bezirksliga geschossen hatte, ist mittlerweile voll angekommen und Dreh- und Angelpunkt im Dettener Spiel. Gerade Bienemann ist immer in der Lage, einen tödlichen Pass durch die Schnittstelle der gegnerischen Abwehrkette zu spielen. Dort lauert der pfeilschnelle Isuf Asllani.

Tim Niehues nicht zu ersetzen

Burgsteinfurt hingegen musste auf den verletzten Tim Niehues verzichten. Ohne den kopfballstarken und robusten Offensivmann fehlte Stemmert die Durchschlagskraft. Lars Kormann auf links und Nico Schmerling als Zentrums-Stürmer hingen in der Luft. SVB-Trainer Dirk Bültbrun sagte außerdem: "Vielleicht war der Druck, der unter anderem durch die Medien in den letzten Tagen entstanden ist, für den Einzelnen etwas zu groß. Und wir haben einen schlechten Tag erwischt."

Doch was bleibt uns nun nach der Begegnung? Sicher ist, dass der SVB in dieser Form nur sehr schwer zu schlagen sein wird. Doch entschieden ist in dieser Serie noch nichts. Das weiß auch 05-Trainer Jürgens. "Auch wenn wir jetzt im Vorteil sind. Man braucht doch nur zwei Fehler in einem Spiel zu machen, liegt dann plötzlich 0:2 zurück und die Begegnung ist verloren. Oder der Schiedsrichter sieht etwas falsch und du bekommst eine rote Karte. Wir müssen in jedem Spiel hellwach sein", sagt der Coach. Wohlwissend, dass er mit Emsdetten nun alle Trümpfe in der eigenen Hand hält.