Führungsspieler Celik erfüllt seine Rolle imposant
Von Sascha Keirat
(26.09.12) Angebote hatte Sinan Celik im Sommer genug, nachdem feststand, dass er Preußen Borghorst verlassen würde. Letztlich entschied sich der Angreifer für Borussia Emsdetten und stellt nach sechs Spieltagen fest: Die Entscheidung war sicher keine falsche. In bislang fünf Einsätzen traf der 29-Jährige schon sieben Mal und erzielte somit 78 Prozent der neun Borussen-Tore.
Trainer Helge Wolff, der bereits in Burgsteinfurt mit Celik gearbeitet hatte und ihn im Sommer überzeugte, zur Borussia zu kommen, bescheinigt: „Wir haben ihn als Führungsspieler geholt und diese Rolle erfüllt er mittlerweile absolut.“ Die Mannschaft steckt nach den vielen Abgängen der vergangenen Saison mitten im Umbruch, weshalb einer wie Celik schon eine tragende Rolle spielt. „Er geht voran, probiert im Training Vorbild zu sein und die Jungs zu puschen“, so Wolff. Die Mitspieler nehmen die Ratschläge an und danken es im Gegenzug mit guten Vorlagen für ihre einzige Spitze.
Dabei ist Celik nicht unbedingt der klassische Stoßstürmer. Mit einer Körpergröße von 1,73 Metern ist er wahrlich kein Brecher oder Kopfballspezialist. „Grundsätzlich ist es so, dass ich gerne mit einem zweiten Stürmer zusammen vorne spiele“, gesteht Celik. „Aber das ist Sache der Trainer und momentan passt es ja auch so ganz gut. Ich fühle mich derzeit topfit.“ Das Borussen-Spiel ist in gewisser Weise auf ihn zugeschnitten, was zuletzt beim 4:2 gegen den 1. FC Mecklenbeck offensichtlich wurde – alle vier Treffer erzielte der Borghorster. „Ich habe ihm schon gesagt, dass sein Name jetzt sicher beim einen oder anderen Gegner in der Mannschaftsbesprechung auftauchen wird. Er muss am Ball bleiben und darf sich jetzt nicht auf der guten Ausbeute ausruhen“, sagt Trainer Wolff.
Schon mit 16 in der Oberliga
Dass sich der Angreifer in Emsdetten gut eingelebt hat, den Eindruck hat nicht nur der Coach. „Ich fühle mich hier wohl, wir haben eine sehr engagierte Mannschaft. Natürlich muss noch vieles besser werden, aber man darf nach dem Umbruch auch nicht zu viel erwarten. Das Ziel ist es, in dieser starken Liga die Klasse zu halten“, sagt Celik. Er kann die Staffel 12 gut einschätzen, mit Bursgteinfurt und Emsdetten 05 sind immerhin zwei seiner Ex-Klubs unter den Kontrahenten. Bei Nullfünf erlebte er tolle Jahre, rückte als 16-Jähriger in den Seniorenkader, als die Mannschaft gerade in die Oberliga aufgestiegen war.
In dieser Spielklasse absolvierte er danach auch eine Spielzeit im Dress der SF Lotte, ehe er Vater wurde und es "etwas ruhiger angehen ließ", wie er selbst sagt. Mit dem SVB gelang dann trotzdem der Aufstieg in die Landesliga, hier wechselte Celik zuletzt ligaintern zu seinem Stammklub Borghorst. Dort stimmt die Chemie am Ende allerdings nicht mehr, weshalb der Weggang für Celik unumgänglich war. Die ersten Schritte zum Neuanfang bei der Borussia sind getan. „Für mich kann’s so weitergehen“, sagt der selbstbewusste Goalgetter. Auch die Emsdettener würd’s freuen.