Ohne Moos nix los? Saerbeck tritt Gegenbeweis an

von Mario Witthake

(12.07.12) Nur 11 Gegentore in 15 Spielen. 12 Siege, eine einzige Niederlage. Bestes Heimteam der Kreisliga A Tecklenburg. Klar, den Grundstein für Meisterschaft und Aufstieg in die Bezirksliga legte Falke Saerbeck eindeutig zuhause. Doch was ist das Geheimnis hinter diesem Erfolg? Und worauf muss sich die neue Bezirksliga 12 gefasst machen?

In den letzten 25 Jahren hat Falke Saerbeck nie überkreislich gespielt. Im aktuellen Kader befindet sich kein Akteur, der je über Kreisliga A-Fußball hinaus aktiv war. Die sieben Neuzugänge stammen allesamt aus der eigenen U19. Was auf der einen Seite nach Unerfahrenheit und Naivität aussieht, klingt nach Aussage von Falkes Obmann Bernhard Voskort ganz anders: "Wir sind ein heimatverbundener Verein. Die Spieler, die aus der Umgebung kommen, sind nicht eingekauft. Sie spielen bei uns, weil sie Falke gut finden."

Neuer Coach, auch ein neuer Torwart?

Zusammen mit Neu-Trainer Michael Menke, der nach seiner BW Greven-Demission in Saerbeck frühzeitig zusagte, soll der eingeschlagene Weg fortgeführt werden. Dass Meistertrainer Klaus Wiethölter nach vier Jahren zum Sommer aussteigen würde, war ebenfalls frühzeitig klar. "Das Team ist eingespielt. Wir haben keine Zeit, brauchen sie aber auch nicht", ist Voskort optimistisch.

Die starke Abwehr soll auch eine Klasse höher nicht als "Kanonenfutter" herhalten. Voskort hält noch Ausschau nach einem Keeper, denn Stammtorwart Sebastian Mertens wechselt nach Nordwalde. Nicholas Beermann und Jannik Marcus stehen zwar parat. Und auch der A-Jugendliche Kevin Schliemenz (zuletzt Greven 09) soll die doppelte Spielberechtigung erlangen. Ein Bezirksliga-erfahrener Schnapper stünde den Falken trotzdem gut zu Gesicht.

"Ur-Emsdettener würden sich im Grabe umdrehen"

Der im Münsterland einhelligen Meinung, die Bezirklsliga 12 sei "eine geile Liga", unterschreibt Voskort sofort. Für Saerbeck liegt der besondere Reiz auch in den Duellen mit den Emsdettener Größen SpVg 05 und Borussia. "Einige Ur-Emsdettener würden sich im Grabe umdrehen, wüssten sie, dass die Emsdettener Vereine gegen Falke Saerbeck spielen", schickt Voskort Grüße in den nahen Westen.

Wäre da noch das Rätsel um die Heimstärke. Liegt es etwa an den von Moos bewachsenen Torpfosten? Ein Glücksbringer? "Davon höre ich zum ersten Mal, ist mir noch nie aufgefallen", so Voskort. Trotzdem: "Ohne Moos nichts los" - diese Redewendung wird in Saerbeck quasi doppelt widerlegt...