Handorfs Hendricks: "Heiligabend war ein guter Tag"

Von Mario Witthake

(07.01.14) Während der Stadtis sickerte durch, dass Nicolas Hendricks zur Saison 2014/15 Coach beim TSV Handorf wird. Über sein Engagement beim abstiegsgefährdeten Bezirksligisten spricht der junge Trainer im Interview - direkt nach seinem Skiurlaub.

Nicky, demnächst bist Du also Coach in Handorf. In der Kreisliga oder Bezirksliga?
Hendricks: Ich denke und ich hoffe in der Bezirksliga. Der Verein und die Spieler, das habe ich in den Gesprächen erfahren, werden alles raushauen, um die Klasse zu halten. Wenn es nicht klappt, wäre das schade, aber ich würde mit der gleichen Motivation in der A-Liga ans Werk gehen.

Als die Meldung kursierte, warst Du im Skiurlaub. Wie ist überhaupt der Kontakt zustande gekommen und wann seid ihr euch einig geworden?
Hendricks: Ein, zwei Wochen vor Weihnachten habe ich mit Kapitän Olli Austermann telefoniert. Dann habe ich dem 1. Vorsitzenden Martin Heep, dem Co-Trainer Bernhard Hartmann und Olli Austermann vorgestellt, was ich taktisch und im Umgang mit der Mannschaft vorhabe. Anscheinend habe ich so überzeugen können, denn der Verein hatte auch Konkakt zu anderen Trainern. An Heiligabend haben wir das dann morgens um 11 Uhr klargemacht. Das ist natürlich ein schönes Zeichen an so einem Tag.

Du wirst mit 27 Jahren eventuell Trainer einer Bezirksliga-Mannschaft. Hört sich nicht so schlecht an, oder?
Hendricks: Absolut. Wobei ich immer sage, dass es keine jungen und alten, sondern nur gute und schlechte Trainer gibt. Ich bin hochmotiviert und werde mich auf jedes Training vorbereiten. Bei Wacker sind auch fünf, sechs Spieler älter als ich. Als Auswahltrainer musste ich mich mit Eltern auseinander setzen, deren Jungs nicht in der Stammelf waren. Es kommt darauf an, dass man viel mit den Spielern spricht.

Bei Deinen vorherigen Stationen in der Jugend und bei Wacker II ist eine hohe Fluktuation der Spieler normal. In Handorf ist das anders. Planst Du als Trainer auch längerfristig zu bleiben?
Hendricks: Ja, absolut. Ich habe in Handorf ja auch direkt für zwei Jahre zugesagt. Das Vertrauen vom Verein ist nicht selbstverständlich. Ich habe mega Bock auf Handorf, habe mir eine Wohnung an der Wolbecker Straße gekauft. Von da sind es nur acht Kilometer nach Handorf. Außerdem habe ich mich schon über viele Jugendspieler informiert. Die langfristige Arbeit, die Frank Busch hier geleistet hat, möchte ich gerne fortsetzen. Ich sehe Handorf nicht als Sprungbrett.

Hast Du schon mit Frank Busch gesprochen?
Hendricks: Nein. Wir sind ja wie gesagt an Heiligabend klar geworden und bis Sonntag war ich im Skiurlaub. Ich werde das Gespräch mit Frank und jeden einzelnen Spieler suchen.

Welche Spieler bringst Du mit nach Handorf?
Hendricks: Es steht dem Verein nicht, zehn Neuzugänge zu holen. Hinterher gehe ich und die Spieler und hinterlasse verbrannte Erde. Das möchte ich nicht. Mir geht es darum, den aktuellen Kader zusammen zu halten. Die aktuelle Mannschaft hat auch nachgewiesen, in der Bezirksliga mithalten zu können. Wenn dann ein Spieler studienbegingt aufhört, muss man für Ersatz sorgen, mehr werde ich nicht machen.

Es bietet sich doch an, Spieler von Wacker mitzubringen, oder?
Hendricks: Von Wacker werde ich keinen einzigen Spieler ansprechen. Wacker ist mein Heimatverein, da möchte ich nicht in Verruf geraten.

Du willst Dich sicher mit dem Klassenverbleib verabschieden, oder?
Hendricks: Klar, wäre das etwas Schönes. Aber die Liga ist sehr stark. Bis Februar möchte ich die Kaderplanung in Handorf festgezurrt haben, danach zählt nur noch Wacker. Uns ist klar, dass wir in der Rückrunde nicht jedes Spiel gewinnen werden und Platz sechs ist für uns auch nicht erreichbar. Aber wenn Handorf, Havixbeck und die Teams aus der Bezirksliga 7 sich retten, könnte eventuell Platz acht für ein Entscheidungsspiel reichen. Darüber würden wir uns riesig freuen.