Peltner: "Leute gucken zu viel Sportschau"
Von Fabian Renger
(22.10.14) Amisia Rheines Bilanz in der Bezirksliga 12 liest sich nach dem zehnten Spieltag alles andere als gut: 32 Gegentore, magere fünf Pünktchen - das klingt nach dicker Luft in der Emsaue. Am Wochenende ging die Vorfreude auf die Kirmes dann in großen Frust über eine 1:4-Niederlage im Derby gegen den FCE II über. "Wer jetzt aber an meinem Stuhl sägen möchte, der guckt zu viel Sportschau", sieht Coach Ulrich Peltner die Situation aber weiterhin relativ gelassen.
Peltner ist seit Juli 2012 verantwortlich für die sportlichen Belange der Amisen. In den vergangenen zwei Jahren zog man sich achtbar aus der Affäre und meisterte die Aufgabe Bezirksliga tadellos. Aber in so eine missliche Lage wie derzeit schlitterte man unter ihm noch nie. Und die Gründe dafür sind vielfältig.
Mit Tino Sampaio, Omar Saadou oder Florian Maier beispielsweise fehlen derzeit einige Leistungsträger. "Das muss man auch erst einmal sehen. Die Leute schauen aber viel zu viel auf die Tabelle", ärgert sich Peltner über die oft viel zu einseitige Betrachtung im Fußball: "Manchmal wäre eine sportlichere Analyse wünschenswerter."
Zudem sei die Bezirksliga immerhin "eine superspannende und superinteressante Spielklasse." Bärenstarke Aufsteiger, durchweg super Kader in den anderen 17 Teams - das müsse man alles beachten. "Alles andere als der Klassenerhalt ist auch Irrsinn als Ziel", streicht er noch einmal heraus.
Amisia besitzt "professionelles Umfeld"
Die spannende Frage ist nun, wie Peltner das Ruder herumreißen möchte. Großen Spaß bereitet ihm die Arbeit auch weiterhin, "sonst würde ich das ja nicht mehr tun." Die vielen individuellen Fehler und die vielen Gegentore, daran wird er zukünftig arbeiten. Ein besseres taktisches Verhalten, akribische Defensivarbeit, aber auch ein noch stärkeres Zweikampfverhalten stehen deswegen vorerst auf dem Trainingsplan.
Und, das schätzt der Übungsleiter besonders an dem Emsauen-Club, bei der Amisia arbeite man "in einem professionellen Umfeld, wo man zwischen Spielern, Trainern und Vorstand großes Vertrauen vorfindet - auch in der jetzigen Situation." Daher werde das Team, solange er Trainer ist, alles für den Klassenerhalt tun - selbst wenn der Blick auf die Tabelle natürlich sehr weh tut.