Spölming: "Ich suche keine neue Herausforderung!"
Von Christian Lehmann
(16.12.14) Vor wenigen Tagen gab Thomas Spölming seinen Rückzug als Trainer des FC Eintracht Rheine II zum Saisonende bekannt. Im Interview erklärt der Coach, warum er nach drei Jahren am Delsen aufhört. Und warum er keine neue Herausforderung sucht.
Thomas, am Saisonende ist für dich Schluss beim FCE. War das eine kurzfristige Entscheidung oder hast du schon länger mit diesen Gedanken geliebäugelt?
Es war schon länger geplant, dass ich nach drei Jahren aufhöre. Das habe ich in der letzten Saison schon angekündigt. Ich hatte hier vor drei Jahren einen schweren Start, Stephan Schmitz und ich haben eine komplett neue Mannschaft aufgebaut. Das waren drei harte Jahre. Ich habe meine Entscheidung jetzt öffentlich mitgeteilt, damit man sich frühzeitig nach einem Nachfolger umsehen kann.
Trotz finanziell schwerer Zeiten, in denen der Verein bei seinem Konsolidierungskurs auch bei der zweiten Mannschaft Einschnitte machen musste, ist es euch immer wieder gelungen, Hochkaräter wie etwa Isuf Asllani zu holen...
Mit Blick auf die Umstände ist uns das ganz gut gelungen. Da spielt der persönliche Kontakt zu Spielern wie Asllani oder Philipp Strauß auch eine Rolle. Die kommen ja auch gerne zu uns.
Wird der Verein jetzt einen anderen Weg gehen?
Ich weiß nicht, wie der Verein weitermachen will. Aber in der A-Jugend gibt es einige gute Leute (Anm. d. Red.: Die U19 der Eintracht steht aktuell in der Westfalenliga auf dem 6. Platz). Ob man die aber halten kann für die Bezirksliga, kann ich nicht sagen. Mit Altenrheine, Amisia und Grün-Weiß gab es in den vergangenen Jahren immer Mannschaften, die finanziell besser gestellt sind als wir.
Grün-Weiß ist abgestiegen, Amisia steht auf einem Abstiegsplatz. Glaubst du, dass es dadurch künftig leichter wird?
Das kann sein. Das zeigt aber auf jeden Fall, dass in der Bezirksliga ganz guter Fußball gespielt wird.
Deine Mannschaft steht aktuell mit 21 Punkten auf Platz 12. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone. Geht der Blick auch nach unten?
Ja, wir schauen nach unten. Acht Punkte sind ein kleines Polster, aber in der Rückrunde kann immer was passieren. Wir haben ja schon unheimliches Pech gehabt mit unseren verletzten Torhütern. Johann Benner hat sich am Finger verletzt, Pascal Ruhe hat sich die Schulter ausgekugelt. Und Lionel de Oliveira hat sich zum zweiten Mal das Schienbein gebrochen. Zum Glück hatten wir mit Marvin Wiesmann, Alex Noack und auch Andre Epker Verstärkung aus der Ersten.
Warum bleibt ihr drin?
Wir haben beispielsweise gegen den Tabellenführer Preußen Lengerich gezeigt, dass wir mithalten können. Da haben wir erst in der 93. Minute den Ausgleichstreffer kassiert.
Der FC Eintracht Rheine hat auf seiner Homepage mitgeteilt, dass du nach einer neuen Herausforderung suchst. Das stimmt so nicht ganz, oder?
Nein, ich suche keine neue Herausforderung. Das ist etwas falsch rübergekommen. Ob ich überhaupt noch einmal einsteige, ist fraglich. Nach 35 Jahren Fußball ist die Familie auch mal froh, wenn ich öfter zuhause bin. Ich spiele seit 1979 im Seniorenbereich, bin seit 21 Jahren Trainer. Ich suche keine neue Herausforderung.