Halbzeit: Teuto sammelt "Punkte für den Klassenerhalt"

Von Nils Tyczewski

(10.09.14) Borussia Emsdetten, Wacker Mecklenbeck, Westfalia Kinderhaus, Vorwärts Wettringen und natürlich die Sportfreunde aus Lotte. Sogar der TuS Altenberge wurde vor dem Saisonstart zu den Meisterschaftfavoriten gezählt. Den aktuellen Tabellenführer hatte niemand auf dem Zettel. Dabei holten die Tecklenburger schon in der Rückserie der Saison 2013/14 nur einen Punkt weniger als Aufsteiger Burgsteinfurt.

Der Start in die laufende Saison lief ebenso prächtig. Teuto Riesenbeck ist nach vier Spieltagen die einzige Mannschaft, die noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat. 2:1 gegen Lengerich, 5:0 gegen Horstmar, 3:1 bei Eintracht Rheine II und ein sattes 4:0 gegen Amisia - keine Frage, Teuto hat einen Lauf. Benjamin Hettwer hält den Ball flach: "Der Glaube, wir könnten bis zum Ende der Saison oben mitspielen, ist utopisch. Wir haben als Ziel den Klassenerhalt ausgegeben und daran halten wir fest", sagt der Coach. Understatement? Tiefstapelei? "Damit hat meine Einschätzung nichts zu tun", widerspricht Hettwer. "Diese Liga ist extrem stark. Und es gibt Mannschaften, die sind reifer und erfahrener und auch individuell besser besetzt als wir. Wir wollen uns Schritt für Schritt weiterentwickeln, dabei guten Fußball spielen und unsere Leistungen bestätigen. Wenn uns das gelingt, werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Das wollen wir so früh wie möglich sicherstellen."

Prunkstück der Mannschaft ist bislang die Abwehr. Erst zwei Gegentore haben Torhüter Andreas Huil und seine Vorderleute kassiert. "Der Schnapper ist richtig gut", hatte am vergangenen Sonntag etwa Amisisas Trainer Ulli Peltner erkannt. "Er hält viele schwere Bälle und strahlt dazu noch Ruhe aus. Damit gibt er seinen Abwehrspielern viel Sicherheit", analysierte der Rheinenser. Auch für Thomas Spölming, der eine Woche zuvor mit Eintracht Rheine II gegen Riesenbeck verlor, ist Huil einer der Schlüsselspieler: "Ein super Torwart. Er ist ein souveräner Rückhalt für die junge Mannschaft", lobt der FCE-Coach. Huils eigener Trainer hält ebenfalls große Stücke auf seinen Schnapper. "Ich zähle Andi zu den besten Torhütern der Liga. Er ist ein sicherer Rückhalt mit großen Qualitäten im Eins-gegen-eins", sagt Hettwer.

Der Coach glaubt nicht, dass in der Kabine hinter vorgehaltener Hand gekichert wird, wenn er trotz Traumstart vom "Saisonziel Klassenerhalt" spricht. "Die Jungs sind alle realistisch. Die wollen einfach Woche für Woche ihre Leistung bestätigen." Er müsse der Mannschaft in dieser Hinsicht ein großes Kompliment machen, fährt Hettwer fort. "Sie ist sehr lernwillig und hat noch viel Entwicklungspotenzial. Allein die Trainingsbeteiligung: Wir sind immer zwischen 16 und 18 Mann, das ist überragend."

Trotzdem sieht der Coach keinen Grund, das Saisonziel zu revidieren. "Wenn die Mannschaft zusammenbleibt, hat sie in ein, zwei Jahren einen Entwicklungsstand erreicht, bei dem man die Zielsetzung vielleicht in Richtung oberes Mittelfeld verschieben könnte", sagt er.

Für seinen Trainerkollegen Thomas Spölming hat Teuto Riesenbeck das Potenzial schon in dieser Saison: "Das ist eine eingespielte Mannschaft. Die haben mit Huil hinten einen überragenden Rückhalt und vorne mit Rieke, Plake und Heilemann pfeilschnelle Leute, mit denen sie ihr Konterspiel aufziehen können. Wenn sie vom Verletzungspech verschont bleiben, traue ich ihnen einen Platz unter den ersten Fünf zu."

Am kommenden Sonntag wartet nun mit dem SC Münster 08 aber ein echter Prüfstein auf die Riesenbecker. "Dieses Spiel und das Derby gegen Ibbenbüren in der Woche darauf werden richtungsweisend für uns", glaubt Coach Hettwer. "Nullacht ist sehr offensivstark", warnt er. "Da werden wir sehen, ob wir in der Abwehr wirklich schon so stabil sind. Wenn wir unsere Leistung der letzten Wochen bestätigen können, erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe."