Lürwers Ochsentour

Von Christian Lehmann

(17.08.16) "Vielleicht ist unsere Mannschaft doch stärker, als die meisten denken", sagt Florian Lürwer schmunzelnd. Der Trainer der Ibbenbürener Spielvereinigung hatte schon vor dem Liga-Auftakt bei Westfalia Kinderhaus im clubeigenenen Videokanal "Crunchtime" Zweifel am Tipp der Heimspiel-Redaktion geäußert. Und er behielt Recht. Beim 3:3 an der Großen Wiese überzeugten der Aufsteiger aus der Bergmannsstadt in Unterzahl mit großer Leidenschaft und enormer Wucht. Vor dem ersten Heimspiel am Mittwochabend (18.30 Uhr), das gleich mal ein Heim-Derby gegen Teuto Riesenbeck bereithält, betont der Coach aber, dass die ISV mehr kann als nur Gras fressen und fighten.

"Das Spiel ist blöd angefangen mit dem frühen Gegentor und der Roten Karte gegen uns. Anschließend war es aber schön zu sehen, dass wir uns auch reinkämpfen können", so der ehemalige Spieler des 1. FC Gievenbeck, der in den nächsten Tagen einige Kilometer im Dienste seines Teams fressen wird. Gleich drei Partien der Konkurrenz wird er beobachten, um sich über die neuen Gegner zu informieren. 

Vorher steht jedoch Teuto auf dem Programm. Die Ibbenbürener können den ersten Schritt machen, um die anvisierte Marke von zwölf Derbypunkten aus vier Spielen gegen Riesenbeck und Recke zu erreichen. Das wird aber schon heute Abend nicht leicht. "In Riesenbeck wird seit Jahren gute Arbeit geleistet im ganzen Verein", sagt Lürwer, der erwartet, dass der Gegner versuchen wird, früh zu stören. "Ich erwarte, dass sie vorne drauf gehen werden. Wir haben die spielerischen Fähigkeiten, gegen ein Offensivpressing zu bestehen und werden versuchen, unseren Spielaufbau durchzuziehen. Wir haben aber immer auch einen Plan B in der Tasche." Soll heißen: Wenn's gar nicht anders geht, darf auch mal die lange Lohne in Richtung der Außenbahnen herhalten...


Ibbenbürener SV - Teuto Riesenbeck     (heute, 18.30 Uhr)
Weil am Wochenende die Beachsoccer-Nationalmannschaft mit den Teutonen Christian und Patrick Biermann - Teamkollege Julin Muthulingam und ISV-Mann Sascha Pakularz sind noch verletzt - um Ruhm und Ehre kämpft, wurde eine Vorverlegung der Partie vom Verband erbeten. Riesenbeck setzte beim, wenn auch etwas schmeichelhaften, 1:0-Sieg über den SV Wilmsberg, die erste Duftmarke und möchte den Rivalen aus Recke von der Tabellenspitze verdrängen. Das könnte aber auch die ISV...
Heimspiel-Tipp: Bevor es in der "Crunchtime" wieder auf den Deckel gibt - 2:1
Lürwer: 2:1

SV Wilmsberg - SuS Neuenkirchen II     (Freitag, 18.45 Uhr)
Ein Fabelstart sieht anders aus: Sowohl die Piggen als auch ihre Gäste durften mit dem am 1. Spieltag erreichten nicht zufrieden sein. Der Brüggemann-Elf fehlte in Riesenbeck die Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Bude, hinten lief es ganz bitter, als sich Schnapper Lukas Schröder einen Bock leistete und dabei auch noch verletzte. Die SuS-Reserve kam indes gegen Hauenhorst zu selten dazu, sich vernünftige Torszenen zu erarbeiten.
Heimspiel-Tipp: Mit Wut im Bauch und zwei Treffern von Alex Hesener siegt der SVW 2:0.
Lürwer: Ich werde vor Ort sein und mir das Spiel anschauen. Neuenkirchen ist ja unser nächster Gegner. Ich tippe auf ein 2:0.

1. FC Gievenbeck U23 - Vorwärts Wettringen     (Sonntag, 13 Uhr)
Eine gute Vorbereitung macht noch keinen Sommer. Oder so ähnlich. Trotzdem sollten die gegnerischen Trainer die junge, freche U23 der 49ers auf dem Zettel haben. Beim Glas-Theißing Cup, dem hauseigenen Turnier, ließ die Truppe von Stefan Bischoff und Lüde Wielers gleich mal drei Westfalenligisten, zwei Landesliga-Klubs sowie zwei Bezirksliga-Kontrahenten hinter sich. Bei den Wettringern war zu Saisonbeginn gegen Altenrheine indes nicht mehr viel von der Offensivpower zu sehen, mit der Manni Könings Team durch die Vorbereitung gepflügt ist.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Lürwer: Auch das werde ich mir anschauen. Gievenbeck hat eine richtig gute Truppe - 3:0.

BW Aasee - SC Greven 09     (Sonntag, 15 Uhr)
Lang Holz, und vorne hilft der liebe Gott. Dass Blau-Weiß Aasee mehr drauf hat als nur das, bewies die Truppe von Costa Fetsch in Altenberge. "Ich hoffe, dass wir nicht in jedem Spiel so tief stehen müssen. Wir haben ja nur zerstört", äußerte dieser nach dem glücklichen Punktgewinn. In Greven ah das vor Wochenfrist ganz anders aus. Viel schlechter als die FCE-Zwote spielte Thomas Fraundörfers Band nicht, in der Schlussphase patzte sie jedoch im Defensivverhalten bei zwei Standards. Das muss besser werden.
Heimspiel-Tipp: Aasee muss auf den zweiten Bezirksligapunkt warten - 1:2
Lürwer: Du wirst lachen, aber auch das werde ich mir anschauen. Das ist schwer zu tippen, ich kenne beide noch nicht so - 1:1.

Eintracht Rheine U23 - Preußen Borghorst     (Sonntag, 15 Uhr)
Während die Jungs vom Delsen ihren guten Start gerne vergolden würden, suchen sich die Preußen noch. Vor allem in der Innenverteidigung muss Gästetrainer Carlos Andrade noch basteln, nachdem ihm zuletzt gleich vier Spieler fehlten, die sich im Abwehrzentrum am wohlsten fühlen. Beim FCE werkeln die jungen Wilden weiter daran, dass in dieser Spielzeit der nächste Entwicklungsschritt vollzogen wird.
Heimspiel-Tipp: Die Preußen holen einen schmeichelhaften Punkt - 1:1.
Lürwer: Puh, Borghorst hat in Recke ja deutlich verloren. Ich glaube, das wird ein 2:1.

TuS Recke - Westfalia Kinderhaus     (Sonntag, 15 Uhr)
Schon in der letzten Saison zeigten die Recker ihrem sonntäglichen Gast, dass mit ihnen auf dem eigenen Rasenviereck nicht gut Kirschen essen ist. Bei fiesem Schmuddelwetter kam die Westfalia, seinerzeit noch Tabellenführer, mit dem böigen Wind und dem bissigen Gegner auf Reckes Kunstrasenplatz überhaupt nicht klar. Nicht nur beim torlosen Remis im Februar stellte der TuS unter Beweis, dass ihm die Spielweise von Teams wie die Westfalia liegt. Die Busch-Elf muss sich also mächtig strecken, um den ersten Saisondreier einzufahren.
Heimspiel-Tipp: 2:3
Lürwer: Recke kennen wir natürlich sehr gut, Kinderhaus haben wir nun kennengelernt. Reckes Spielweise passt gut zu Kinderhaus - 3:1.

SC Altenrheine - TuS Altenberge     (Sonntag, 15 Uhr)
Unser Tipper aus der Vorwoche, Kai Sandmann, trifft auf seinen alten Klub. Die Abteilung Attacke beim SC Altenrheine um den Rückkehrer blieb am 1. Spieltag noch den Beweis ihrer hohen Qualität schuldig. Das war beim TuS nicht der Fall. Vor allem Neuzugang Vargin Der überzeugte nach seiner Einwechslung und traf gleich mal doppelt. In der Defensive - vor allem bei gegnerischen Standards - muss TuS-Coach Florian Reckels derweil noch am Feintuning schrauben.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Lürwer: Das müsste Altenberge gewinnen - 0:2