Bezirksliga 12
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Schwering vermisst die Leidenschaft
Von Christian Lehmann
(18.09.16) Die Aussagen von Altenrheines Trainer Daniel Apke und seinem Gegenüber, Mike Schwering vom SV Teuto Riesenbeck, bewiesen wieder einmal, wie herrlich unterschiedlich man Fußball sehen und bewerten kann.
"Das Ding ist zu 100 Prozent verdient, weil wir wesentlich mehr Mut bewiesen haben", meinte der SCA-Coach nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg seiner Elf. "Riesenbeck hat sehr destruktiv gespielt und die Bälle nur lang nach vorne gekloppt. Das kann und darf in der Bezirksliga nicht belohnt werden." Schwering hielt dagegen: "Altenrheine ist sehr konterstark. Wir wollten sie nicht einladen. Außerdem haben wir seit über einem Jahr kein Auswärtsspiel mehr gewonnen. Beim Abwehrpressing ist es nun mal so, dass man den Gegner tiefer erwartet, um Räume für Konter zu bekommen. Grundsätzlich ist das gut aufgegangen, Altenrheine hatte überhaupt keine Ideen. Ich glaube, aus den Aussagen des Kollegen spricht auch ein bisschen Frust."
"Ich bin sehr deutlich geworden"
Trotzdem musste der Riesenbecker Coach, dessen Team nun Tabellenletzter ist, vor allem im ersten Durchgang Versäumnisse seines Teams einräumen. "Ich bin in der Pause sehr deutlich geworden. Wir haben nach der Balleroberung einfach nur blind nach vorne gespielt. Mir fehlte außerdem das Feuer und die Leidenschaft. Wir müssen mutiger sein, dürfen uns nicht verkriechen."
Genau jenen Mut bewiesen die Teutonen in der letzten halben Stunde der Partie. Beim Stande von 2:0 für die Kanalkicker mussten sie aber zugegebenermaßen auch etwas tun. Vor allem die Hereinnahme des in den letzten Wochen oft schmerzlich vermissten Christian Biermann wirkte Wunder. Biermann war es auch, der per Freistoß die beste Chance zum Anschlusstor hatte, allerdings fischte Alex Noack den Ball gerade noch so aus dem Eck (80.). Anschließend wurde Sven Sandmann wegen eines Handspiels im Strafraum mit Gelb-Rot vom Platz geschickt, doch Noack zeigte wieder, welchen Wert er für den SCA hat: Der Schnapper, der vom FCE Rheine an den Kanal gewechselt ist, parierte sowohl den Strafstoß von Daniel Abelmann als auch den Nachschuss Moritz Greiwes (82.). "Das war Weltklasse", fand Apke. Weniger Weltklasse fand er, wie schludrig die Seinen mit den sich bietenden Gelegenheiten nach Kontern umgingen. Kai Sandmann, Ibrahim Polat und Jacques Hegemann hätten die Partie entscheiden können.
Den Grundstein dafür, dass es letztlich reichte, hatte der SCA kurz vor der Pause nach einem Standard gelegt: Timo Althoff brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Box, wo der Ball an Freund und Feind vorbei in die Bude rauschte (34.). In der Pause schnappte sich Apke dann Kevin Vollrath, der kurz zuvor noch fahrlässig eine Großchance hatte verstreichen lassen. "Ich habe ihm gesagt, er soll sich erst feiern lassen, wenn der Ball zappelt." Der Mann tat, wie ihm geheißen und traf nach Wiederbeginn flugs zum 2:0 (56.). Erst danach riskierten die Riesenbecker offensiv mehr und wären fast belohnt worden. Aber eben nur fast.
SC Altenrheine - Teuto Riesenbeck 2:0 (1:0)
1:0 Althoff (34.), 2:0 Vollrath (56.)
Gelb-Rote Karte: Altenrheines S. Sandmann (81./Handspiel)'
Bes. Vork.: Altenrheines Noack parierte HE gegen Abelmann (82.)
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