Sonntagsschuss rettet Oeding einen Zähler

Von Gerrit Gerwing

(27.03.15) Vor dem Anpfiff beim Landesliga-Spitzenreiter Wacker Mecklenbeck gab Oedings Trainerin Katja Schulten-Jägering ihrer Mannschaft nur eine taktische Anweisung mit auf dem Weg: Im Abstiegskampf wird nicht schön gespielt, da zählt nur das Ergebnis. Hinten stehen und erst 30 Meter vor dem Tor den Gegner anlaufen. Gut gewählt, denn beim 1:1 (0:1) in Mecklenbeck konnte nur Oeding am Ende von einem Punktgewinn sprechen.

"Das war eine gefühlte Niederlage und ein bitterer Punktverlust für uns", so Wacker-Trainer Andre Frankrone, "Wir standen über 90 Minuten mit unseren Innenverteiderinnen bei denen in der Hälfte. Aber mit Rauslocken brauchst du denen nicht zu kommen." Dafür war aber Schulte-Jägering mit der Defensivordnung ihrer Mannschaft sehr zufrieden: "Wir haben super verschoben und auch nicht viel zugelassen. Aber Wacker ist auch in der ersten Hälfte nicht viel eingefallen, um uns gefährlich zu werden."

Wacker verschenkt Gegentor

So hatte Wacker in der ersten Hälfte lediglich zwei Schüsse aus der Distanz von Kristin Dircks und Noemi Hutter sowie einen Kopfball von Kathrin Pels vorzuweisen. Oeding hatte zwar nur eine Chance, die jedoch saß direkt. Mareike Holtkamp spielte einen langen Ball aus der Zentrale zu Carolin Möller, die sah aus gut 40 Metern, dass Anna Fuhrmann zu weit vor ihrem Kasten stand, zielte und mithilfe des Rückenwindes traf sie zur glücklichen Oedinger Führung (24.). "Den trifft nie wieder so", urteilte Frankrone. Auch Schulte-Jägering war über das Zielvermögen ihrer Spielerin überrascht: "Mecklenbeck schenkt uns da ja eigentlich das Tor. Keeperin weit draußen und Carolin mit einem Sonntagsschuss. Sie meinte auch nachher zu mir `Den Weg hätte ich mit Ball nicht rennen können`". 

Viel getan, wenig Ertrag

In der zweiten Hälfte stellte Frankrone dann auf 3-5-2 um, um vorne eine Anspielmöglichkeit mehr zu haben, doch gegen das Abwehrbollwerk war zunächst Geduld gefragt. Denn mit der Führung im Rücken sah Oeding keinen Grund auch nur einen Meter eher als nötig die ballführende Spielerin anzulaufen. So verhalf dem Primus am Ende ein Standard zum Ausgleich: Nach einer Ecke von Dircks wurde Jessica Kozlicki in der Mitte geblockt, der Ball ging durch zu Paula Funke, die erst vor zwei Wochen aus der U17 hochgeschrieben wurde, und aus sieben Metern traf Funke dann zum Ausgleich (64.). "Das freut mich natürlich besonders, dass Paula dieses wichtige Tor gemacht hat", so Frankrone, der in der Folge jedoch weitere Chancen dahinsieben sah. 

"Wenn Wacker mehr über die linke Seite gekommen wäre, wäre es auch öfters gefährlich geworden", blickt Schulte-Jägering zurück, doch Pels, die in den zweiten 45 Minuten die linke Seite rauf und runter lief, kreierte letzten Endes zu selten richtige Gefahr. Und wenn, dann hatte Wacker auch noch Pech. Denn nur drei Minuten nach dem Ausgleich bediente Pels, die sich links bis zur Grundlinie durchgesetzt hatte, Mareike Große-Scharmann mustergültig mit einem Rückpass, doch Große-Scharmanns Schuß knallte von der Unterkante der Latte auf die Linie uns zurück ins Feld (67.).

Wacker Mecklenbeck - FC Oeding      1:1 (0:1)
0:1 Möller (24.), 1:1 Funke (64.)