Heikes Exodus mündet in der Abmeldung

Von Mario Witthake

(07.08.15) Der Frauenfußball muss zumindest in dieser Saison ohne ein Seniorenteam des 1. FFC Heike Rheine auskommen. Für die Erfolge der Vergangenheit, immerhin war der der Klub vor zehn Jahren eine Spitzenkraft der Bundesliga, kann er sich nichts mehr kaufen. Nach der Abmeldung von allen 17 Spielerinnen hat der Vereinsvorsitzende Alfred Werner die Reißleine gezogen. Der 1. FFC ist erster Absteiger der Westfalenliga, die für die Kreisliga vorsorglich gemeldete zweite Mannschaft tritt ebenfalls nicht an.

"Es ist traurig, dass es gelungen ist, diesen Verein zu zerstören", sagt Werner in aller Deutlichkeit. Verantwortlich seien in erster Linie nicht die aufnehmenden Vereine, sondern der "schlechte Charakter einiger Spielerinnen". Wie in einem "Schneeballsystem" hätten peu à peu die Leistungsträger der Vergangenheit dem Verein den Rücken gekehrt.

"Nur Platz für eine Mannschaft"

Mitte Juni wurde der Wechsel von Marie und Lena Gosewinkel sowie Tabea Schüring zum Lokalrivalen Germania Hauenhorst publik, wenig später zogen  Sinah Lütke-Harmölle, Denise Wacker und Stella Ewering nach. "Im Leistungsbereich ist nur Platz für eine Frauenfußballmannschaft in Rheine", hatte Werner schon damals prognostiziert. Das scheint sich nun zu bewahrheiten. Gesprächsbedarf zwischen dem 1. FFC und Germania Hauenhorst bestehe laut Werner nicht. Das Verhältnis zwischen den beiden Klubs ist, naja, frostig.

Wie geht's nun weiter? Werner bleibt Vorsitzender und der Klub konzentriert sich nun auf den Jugendbereich, stellt eine U17-, U15- und U13-Auswahl. Eine U11 sei gerade im Aufbau. Aufgrund der Schnelllebigkeit will Werner noch nichts über mögliche Rückkehrszenarien in den Seniorenbereich wissen. Fakt ist: Heike Rheine darf in der nächsten Saison in der Landesliga antreten.