SVB nach Drama in die Bezirksliga abgestiegen – Protest eingelegt

Von Lutz Hackmann

(24.04.12) Welch ein Drama für den SV Burgsteinfurt: Im entscheidenden Relegationsspiel in Herzebrock um den Klassenverbleib in der Landesliga gegen den SC Bad Salzuflen (Staffel 1) führte das Ensemble von Trainer Helge Wolff bis zur 89. Minute mit 3:1, kassierte dann noch zwei Tore zum 3:3, musste in der folgenden Verlängerung zwei Platzverweise hinnehmen, verlor dann nach Elfmeterschießen mit 6:7 und steigt ab. Allerdings wird die Partie noch ein Nachspiel am Grünen Tisch haben, denn  der Schiedsrichter pfiff im Elfmeterschießen beim Stande von 6:5 für Salzuflen ab. Ein folgenschwerer Fehler, denn der SC hätte noch einen Elfer verwandeln müssen, um endgültig Sieger zu sein.

Burgsteinfurts Keeper Kapke weigerte sich hernach zunächst, wieder ins Tor zu gehen, weil der Unparteiische das Spiel ja abgepfiffen habe. Die Burgsteinfurter verschwanden daraufhin geschlossen im Umkleidetrakt. Die Salzuflener warteten auf dem Platz, hielten sich warm, Referee Waldemar Stor ging zum SVB in die Kabine, teilte auch nach Rücksprache mit Relegationsrundenleiter Schnippe mit, dass die Burgsteinfurter wieder zum Elfmeterschießen auf den Platz zurückkommen müssten. Das Problem: SVB-Tormann Kapke stand bereits unter der Dusche. Ein Weiterspielen sei daher nicht mehr möglich, teilte ein SVB-Akteur den Beteiligten auf dem Platz mit. Dann lange Minuten die Kehrtwende: Fünf SVB-Kicker, darunter Kapke, kamen zurück und nach einigen Diskussionen mit dem Schiri-Gespann ging es dann tatsächlich weiter. Allerdings machten die Burgsteinfurter nur unter Protest weiter. Unglaublich: Kapke hielt den ersten Elfmeter nach der Unterbrechung, Vehoff glich für den SVB aus, doch dann behielt Salzuflens Holt, der schon das 3:3 nach 90 Minuten besorgt hatte, die Nerven und verwandelte zum 7:6-Endstand. Der Abstieg des SVB war damit (zunächst einmal) besiegelt, nun kommt der Fall zur Verbandsspruchkammer. Denn Burgsteinfurt wird noch am Sonntagabend auch schriftlich gegen die Wertung der Partie protestieren, das bestätigte der SVB-Vorsitzende Rolf Tschorn. „Wir werden alles prüfen, und legen bei der Verbandsspruchkammer Protest ein!“

3:1 in zwei Minuten aus der Hand gegeben

In die missliche Situation hatte sich das Team aus der Landesliga 4 allerding selbst manövriert, denn die Wolff-Elf gab ein 2:0, respektive 3:1 in den regulären 90 Minuten noch aus der Hand. In der 13. Minute war Niehues mit einem Abstauber zum 1:0 für den SVB zur Stelle, in der 20. Minute erhöhte Goalgetter Isuf Asllani auf 2:0. Doch Bad Salzuflen gab sich im strömenden Regen von Herzebrock nicht geschlagen. In der 26. Minute verkürzte SC-Torjäger Rinnelt auf 1:2, mit dem es auch in die Pause ging. Asllani hatte in der zweiten Hälfte zwei Mal das 3:1 auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils frei stehend an SC-Keeper Wiens. In der 82. Minute schien dann alles seinen Lauf zu nehmen: Nach einem Asllani-Freistoß wuchtete Lars Kormann den Ball per Kopf zum 3:1 in die Salzuflener Maschen. Dann nahm die Burgsteinfurter Tragödie ihren Lauf: In der 89. Minute verwandelte Tormann Wiens einen von Meyer an Jahn verschuldeten Foulelfmeter zum 2:3, nur etwas mehr als 60 Sekunden später glitt SVB-Schnapper Kapke ein Schuss von Holt durch die Arme zum 3:3 – Burgsteinfurt musste in die Verlängerung. In der 116. Minute folg dann Verteidiger Heppe mit Rot nach grobem Foul vom Feld, zwei Minuten später erwischte es Kormann mit gelb-rot – der SVB musste sich zu neunt ins Elferschießen zittern, das wie oben geschildert endete.