Spanische Verhältnisse

Von Nils Tyczewski

(27.04.16) Spanische Verhältnisse in der Landesliga: Die sechs Partien mit Beteiligung von Mannschaften aus dem Heimspiel-Land weisen fünf verschiedene Anstoßzeiten auf. Was tut man nicht alles für die TV-Millionen... Das erste Match steht schon am heutigen Mittwoch an: Burgsteinfurt muss nach Ahaus.

Eintracht Ahaus – SV Burgsteinfurt     (Mittwoch, 19.30 Uhr)
Schon am Mittwochabend eröffnet Stemmert den 26. Spieltag mit dem Kick bei Eintracht Ahaus. Aus dem Hinspiel ist noch eine Rechnung offen - damals präsentierte sich der SVB offensiv vollkommen harmlos ud verlor verdient mit 0:2. Am vergangenen Sonntag überzeugte die Elf von Dirk Bültbrun. Nach zuvor vier Spielen ohne eigenen Torerfolg ließen es Thomas Artmann (2) und Timo Meyer gleich dreimal im Kasten des SC Münster 08 klingeln. Mit einem Sieg auf dem Kunstrasenplatz im Ahauser Stadtpark sollen die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt werden.
Heimspiel-Tipp: So früh schon auf jegliche Spannung verzichten? Nichts für den SVB. Ahaus gewinnt sein Heimspiel mit 2:0.

SV Herbern – Emsdetten 05     (Freitag, 19.30 Uhr)
Bringt der Wechsel auf der Trainerbank beim SV Herbern tatsächlich die Wende? Im ersten Spiel unter Werner Bußmann einen 2:0-Sieg gegen Westfalia Gemen. In der Tabelle stehen die Blau-Gelben nun wieder über dem Strich, haben allerdings nur einen Zähler Vorsprung. Emsdetten gab nach dem bitteren 0:3 im Nachholspiel gegen Roxel und dem wahrscheinlichen Ende aller Aufstiegsträume die richtige Antwort und schlug den bisherigen Spitzenreiter aus Haltern mit 1:0. Das Hinspiel gewann Emsdetten klar mit 3:0. Trainer Christian Bienemann ist auch vor dem Rückspiel zuversichtlich: Es sei zwar "immer schwer", auswärts gegen eine Mannschaft zu spielen, die um den Klassenerhalt kämpft. "Aber wir haben gegen die Mannschaften von unten immer gut ausgesehen und nur wenige Punkte liegengelassen." Nichtsdestotrotz will er die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter nehmen: "Wir müssen alles rausholen. Wenn man in so einem Spiel den Kampf nicht annimmt, gewinnt man nicht."
Heimspiel-Tipp: Herbern hat neuen Schwung und frisches Selbstvertrauen. Trotzdem reicht es nicht für einen Punkt. Emsdetten gewinnt mit 2:0.

SV Mesum – Eintracht Coesfeld     (Samstag, 13 Uhr)
Als frisch gebackener Tabellenführer will sich Mesum im heimischen Hassenbrockstadion die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Von Coesfeld schon mal gar nicht. Schließlich gilt es, die 2:4-Pleite aus dem Hinspiel auszumerzen. Außerdem ist das Team um Kapitän Max Schmalz gerade im Rekordlaune. In den letzten vier Partie stand hinten zuverlässig die Null. Eigentlich kann der Schnapper die Handschuhe zur Pause ohnehin einpacken. Das letzte Gegentor im zweiten Durchgang kassierte der SV Mesum am 8. November beim 0:4 gegen Roxel. Seitdem ließ das Team von Norbert Tillar und Mike ter Beek dreizehnmal in Folge nach dem Seitenwechsel keinen Gegentreffer zu. Eine Erklärung für die defensive Stabilität sind die Umstellungen, die Mesums Trainerduo vorgenommen hat: der frühere Innenverteidiger Guido Göcke und der in der Hinrunde links in der Abwehrkette aufgelaufene Mario Brinkmann besetzten seit einigen Wochen die beiden Sechserpositionen. Julian Wolf rückte dafür aus dem defensiven Mittelfeld ins Abwehrzentrum und räumt dort zusammen mit dem ebenfalls zurückgezogenen Moritz Uphoff alles ab. Tillar hat richtig Bock auf einen heißen Saisonendspurt: "Mit dem Aufstieg aufzuhören wäre natürlich fantastisch", sagt er. Seine Mannschaft spielt noch gegen die direkten Konkurrenten aus Roxel und Haltern, hat also alles selbst in der Hand. Am Samstag kommt aber erstmal Coesfeld. "Auch nicht leicht", sagt Tillar und erinnert ans Hinspiel. Auch damals hatte Mesum vorher dreimal in Serie gewonnen. Auf dem Platz waren die Schwarz-Weißen spielerisch überlegen. Trotzdem schoss Coesfeld vier Tore. "Die haben vorne richtige Kampfkarnickel, die sind alle zwei Meter groß", stellte Mesums Trainer erschrocken fest.
Heimspiel-Tipp: Sportleiter Michael Gordalla verteilt rund ums Spielfeld ein paar Möhrchen und die Nummer läuft von selbst. 3:0 für Mesum.

Preußen Lengerich – SV Dorsten-Hardt     (Samstag, 15 Uhr)
Quo vadis Preußen Lengerich? Wohin geht die Reise? Die Hinserie schloss der Aufsteiger noch als Tabellenführer ab. Seitdem ist der Wurm drin. Drei Siege aus den zurückliegenden zehn Spielen entsprechen weder dem großen Potenzial der Mannschaft noch den gestiegenen Ansprüchen im Umfeld. Aus den letzten fünf Partien gab's nur einen mageren Punkt. Krönung der Misere war die deftige 1:6-Klatsche beim Abstiegskandidaten in Hamm. Am vergangenen Wochenende hatten die Preußen spielfrei - Zeit zum durchnaufen für die Mannschaft und zur Gegnerbeobachtung für das Trainerteam. Dorsten-Hardt steckt tief im Abstiegskampf und hat nur einen Zähler Vorsprung vor Platz 14. Das Hinspiel war eine klare Sache: Lengerich führte schon zur Pause 3:0 und legte nach dem Seitenwechsel eine weitere Bude nach. .
Heimspiel-Tipp: Im letzten Heimspiel feierte Lengerich einen 7:0-Kantersieg gegen Herbern. Am Samstag hauen die Preußen wieder einen raus: 5:1.

SC Münster 08 – TuS Haltern     (Sonntag, 15 Uhr)
Für die Nullachter beginnen entscheidende Wochen. Bei einem Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone brauchen die Kanalkicker jeden Punkt. Das Konto am Sonntag aufzustocken dürfte jedoch alles andere als einfach werden. Haltern hat seine Spitzenposition durch das 0:1 in Emsdetten verloren und kann sich im Titelkampf keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Aus dem Hinspiel in der Stauseekampfbahn nahm Nullacht ein torloses Remis mit.
Heimspiel-Tipp: Die Celebic-Elf muss ihre Punkte gegen andere Gegner einfahren. 0:2.

SF Stuckenbusch – BSV Roxel     (Sonntag, 15 Uhr)
Roxel muss zum Schlusslicht. Nach den Siegen gegen Emsdetten und Resse sind die Kleeblätter wieder in der Spur. Das kann man vom kommenden Gegner nicht behaupten - Stuckenbusch ist Tabellenletzter. Aber Vorsicht: Das Team aus dem Stadtteil von Recklinghausen hat seine letzten beiden Heimspiele gewonnen (2:1 gegen Herbern, 2:0 gegen Dorsten-Hardt). Im Hinspiel ballerte Roxel nach Lust und Laune. Nach 90 Minuten hieß es 6:2.
Heimspiel-Tipp: Winkler Jungs lassen nichts anbrennen: 0:3.