Landesliga 4
Schmidt sticht mit Schaum vorm Mund
von Christian Lehmann
(19.02.17) Obwohl er sich eigentlich über seine klasse Leistung hätte freuen können, schmipfte Dominic Schmidt nach dem Schlusspfiff wie ein Rohrspatz. "Wenn ich von Anfang an gespielt hätte, dann hätte ich euch drei Stück reingehauen", sendete er an die Adresse der Nullachter, die am Ende mit dem 1:1 (0:1)-Remis im Hassenbrock zufrieden sein konnten.
Weil Schmidt nach einigen verpassten Trainingseinheiten noch nicht komplett fit ist und es gegen die Nullachter zunächst ein defensiver denkender linker Flügelflitzer richten sollte, fand sich der Offensivmann zunächst ebenso wie Stürmer Michael Egbers (ebenfalls Trainingsrückstand) auf der Bank wieder. Tobias Göttlich rückte auf die linke Offensivseite, hinter ihm begann Michael Schütte-Bruns als Linkverteidiger. Im Sturm durfte Kemel Koussaybani ran. Die Nullachter begannen ohne ihre Winter-Neuzugänge Benjamin Siegert (Verbandssperre nach seinem Wechsel von TeBe Berlin), Aljoscha Kottenstedde (verletzt) und Christopher Thomassen (auf der Bank).
Viele Freiräume
Offensiv wirbelten andere: Dennis Hamsen nutzte schon in der fünften Minute die erste Chance zur Nullacht-Führung, nachdem er den Ball von halblinks in die rechte Torecke gestopft hatte (0:1/5.). Mesum verzeichnete in der Folge viel Ballbesitz, kam aber kaum zu nennenswerten Abschlüssen. Auf der Gegenseite hatten die SVM-Innenverteidiger Guido Göcke und Nico Brüggemann nach langen Bällen häufig Eins-gegen-Eins-Situationen zu meistern. In der 12. Minute vernaschte Patrick Fechtel Brüggemann, scheiterte aber an Max Schmalz im Mesumer Kasten. Danach war lange Leerlauf, ehe Fechtel zum Solo ansetzte und per Heber knapp scheiterte (32.). Erst nach einer halben Stunde begann der Gastgeber dann, das gegnerische Tor genauer ins Visier zu nehmen. Schütte Bruns versuchte es aus der Distanz (33.), Philip Grewe nach einer Flanke von Basti Wolf mit dem Kopf (43.). Aber es blieb dabei: Zwingend war das nicht.
Auch im zweiten Durchgang der chancen-, aber nicht niveauarmen Partie war nach Kontersituationen eher Nullacht einem weiteren Treffer näher. Hätte Hamsen nach Zuspiel von Fechtel das 2:0 für die Gäste besorgt, wäre die Nummer wohl durch gewesen (50.). Nachdem Schmidt gemeinsam mit Egbers gekommen war, änderte sich das Spiel. Gleich mit seinem ersten Ballkontakt wetzte Schmidt in den Strafraum und legte den Ball zurück auf Chris Strotmann, dessen Schuss allerdings geblockt wurde (65.). Schmidt war vollgepumopt mit Adrenalin und on fire, aber auch ein bisschen drüber. Schnell fing er sich für seine schroffe Art eine Verwarnung des Schiedsrichters ein, die er mit "Ich dreh' hier gleich durch" quittierte.
Viel Meckern, wenig spielen
Wenig später flog der Blondschopf auf der Außenbahn wieder auf und davon. Steffen Koch, wenige Minuten zuvor für den Gelb-Rot-gefährdeten Leon Wäntig gekommen, stellte ihn im Strafraum und traf ihn unten am Fuß. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Kollege Egbers sicher (1:1/75.). Wiederum eine Minute später zog Schmidt erneut unwiderstehlich in den Strafraum, diesmal wurde er vom starken Daniel Speerschneider, der von der linken Abwehrseite herbeigeeilt war, gestoppt. Einen Aufreger gab's noch, Egbers wurde wegen eines vermeintlichen Foulspiels an Philip Grabowski frei vor dem Tor stehend zurück gepfiffen (83.). Zu diesem Zeitpunkt hatte die Partie im Vergleich zur ersten Hälfte bereits deutlich an Attraktivität eingebüßt. Das lag auch daran, dass sowohl Mesumer als auch Nullachter immer wieder gegen den Gegner oder Schiedsrichter Marvin Wessels ätzten, der seiner kleinlichen Linie immerhin treu geblieben war.
Nullacht-Trainer Mirsad Celebic ordnete das Gesehene nach dem Spiel wie folgt ein: "Ich bin mit dem Spiel sehr zufrieden. Meine Mannschaft hat mich sehr begeistert, mit wie viel Leidenschaft und Laufbereitschaft sie heute Fußball gespielt haben. Das war heute eine große Sache für uns. Vor sechs Monaten haben wir noch gegen den Abstieg gespielt." Sein Gegenüber Marcel Langenstroer war ebenfalls happy: "Die Nullachter waren sehr schwer zu bespielen. Gerade in der letzten Linie standen sie richtig gut. Da mussten wir sehr viel Geduld zeigen. In den ersten fünf Minuten waren wir nicht im Spiel, aber wir sind gut wieder gekommen.
SV Mesum - SC Münster 08 1:1 (0:1)
0:1 Hamsen (5.), 1:1 Egbers (75./FE)
Mesum: Schmalz - B. Wolf, Göcke, Brüggemann, Schütte-Bruns (64. Schmidt) - J. Wolf, C. Strotmann - Rieke, Grewe (85. M. Strotmann), Göttlich - Koussaybani (64. Egbers)
08: Toboll - Wäntig (70. Koch), Annas, Grabowski, Ricken, Speerschneider - Schulte, Stiller, Twachtmann - Fechtel (79. Thomassen), Hamsen (62. Höppner)
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