Wehmschultes Freundebuch bleibt blank

von Fabian Renger

(19.02.17) Wer kennt's noch aus frühen Kindheitstagen? Das Freundebuch, in dem man einträgt, wen man weshalb zum Freund hat. Nun, nehmen wir mal an, Tobias Wehmschulte, Coach des SuS Neuenkirchen, hat ein solches Freundebuch. Einfach nur rein hypothetisch. Da stehen bestimmt viele Namen drin, nur der von Alexander Wensing wird den Weg dorthin nicht finden. 2:4 (2:2) verlor der SuS daheim gegen Spitzenreiter TuS Erndtebrück. Er lieferte einen sauberen Auftritt auf unsauberem Untergrund ab. Ein fader Beigeschmack bleibt bei den Neuenkirchenern dennoch haften.

Grund war eben jener angesprochener Alexander Wensing. Schiedsrichter aus Ahaus, übrigens passionierter Schiedsrichter-Trikot-Sammler, und Leiter der Begegnung am trüben Sonntagnachmittag. Das Geläuf des Rasenplatzes am Haarweg war, sagen wir mal, eher so semigeil. Und die Leistung des Unparteiischen? Tobias Wehmschulte hat sich seine Meinung gebildet:"Ich sage das ja sonst eigentlich nie, aber heute muss man das festhalten: Die mit Abstand schwächsten Aktiven waren die Schiris." Was waren die Gründe für seine üble Laune?

Viel strittiges

Viele strittige Situationen. Gegentor Nummer eins zum zwischenzeitlichen 1:1 durch Marcel Andrijanic (25.) ging ein vermeintlicher Rückpass zum eigenen Torwart der Gäste voraus, vorm letzten Gegentor durch Tim Treude (83.) wurde angeblich Foul gespielt. So sah es jeweils jedenfalls der Neuenkirchener Boss und der Rest des SuS-Anhangs. Aber nicht nur das. Nach 37 Minuten ging Oliver Janning früher duschen, unfreiwillig natürlich. "Gelbwürdig war das schon, klar, aber knallrot?", so der Neuenkirchener Übungsleiter. Janning hatte einen Gäste-Akteur von der Seite aus umgenietet. Am 16er-Eck, nicht von hinten, sonst sei er bis dato nicht aufgefallen. Im Abschnitt zwei sei das so weiter gegangen und letztlich "abenteuerlich" gewesen.

Nun. Dem Schiedsrichter eine - gelinde gesagt - eher ausbaufähige Leistung zu attestieren, ist die eine Sache. Sportlich kann man es ja trotzdem (meistens) noch gerade biegen. Und das haben die Kicker vom Offlumer See mit allen Mitteln versucht. "Ja, das haben wir super gemacht und haben denen fast keine Hundertprozentige eingeräumt", lobte der SuS-Seitenlinienchef. Sie gingen sogar in Führung. Husmann vollendete nach 11 Minuten infolge einer Vorarbeit von Malte Nieweler. Beim 2:2 traf Lars Pöhlker nach einem Standard aus dem Rückraum (32.).

Nieweler mit der Mega-Möglichkeit

Und sonst so? Ein fälliger (!) Elfmeter, den Lukas Fiedler erst noch abwehren konnte, bei dem er aber im zweiten Versuch machtlos war gegen Yannik Jaeschke (28.) und eine Riesen-Möglichkeit von Malte Nieweler kurz nach dem Seitenwechsel. Husmann legte dort auf der linken Bahn den siebenundreißigsten Gang ein, brachte die Kugel in die Mitte. Nieweler stand dort fünf Meter vorm Kasten - und er vergab. Ob der Frust über den Schiri dann wohl noch immer so extrem ausgefallen wäre?

SuS Neuenkirchen - TuS Erndtebrück     2:4 (2:2)
1:0 Husmann, 1:1 Andrijanic (25.)
1:2 Jaeschke (28.), 2:2 Pöhlker (32.)
2:3 Selishta (71.), 2:4 Treude (83.)

Bes. Vorkommnisse: Fiedler (Neuenkirchen) hält FE (28.), Rot gegen Oliver Janning (Neuenkirchen) wg. groben Foulspiels (37.)

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